In Gespräche und Entscheidungen einbinden – Kolleg*innen sollten im Arbeitsalltag mit Respekt, aber ohne unnötige Barrieren interagieren. Einige Vorgesetzte, die zuvor keine Menschen mit schweren Behinderungen in ihrem Unternehmen beschäftigten, agieren oft verunsichert und wissen nicht, welche Maßnahmen richtig sind, um die Arbeitnehmer*innen zu fördern.
Was braucht man um mit behinderten Menschen zu arbeiten?
Ihre Ausbildung zur Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung –
Um eine Ausbildung zur Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung zu machen, benötigen Sie eine abgeschlossene Ausbildung, am besten in einem handwerklichen Beruf, der für die Tätigkeit in einer Behindertenwerkstatt von Nutzen ist. Darüber hinaus müssen Sie eine zweijährige Berufstätigkeit nachweisen. Ohne Berufsabschluss haben Sie die Möglichkeit, an dieser Fortbildung teilzunehmen, wenn Sie mindestens sechs Jahre berufstätig waren. Eine Teilzeitausbildung können Sie in verschiedenen Berufen machen. Sowohl in der dualen Während Ihrer Ausbildung lernen Sie, wie Sie Behinderte entsprechend ihrer Möglichkeiten in den Arbeitsalltag integrieren und passende Arbeitsplätze für einzelne Personen oder ganze Gruppen entwickeln. Außerdem lernen Sie, wie Sie die Behinderten zum Arbeiten motivieren und auf ihre besonderen Bedürfnisse und Probleme eingehen. Ein wichtiger Bereich ist auch die nötige Sicherheit an den Arbeitsplätzen. Eine Ausbildung zur Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung wird von verschiedenen sozialen Trägern angeboten und dauert je nach Anbieter meist zwischen eineinhalb und zweieinhalb Jahren. Diese Zeit besteht aus theoretischem Unterricht und der praktischen Mitarbeit in einer Behindertenwerkstatt.
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Wie arbeite ich mit Menschen mit Behinderung?
Erwerbstätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt – Für Menschen mit Behinderungen, die auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt arbeiten wollen und können, gibt es verschiedene Bestimmungen und Hilfsangebote:
Integrationsfachdienst Integrationsfachdienste (IFD) sind professionelle Dienstleister, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bei der Suche, Ausübung und Sicherung eines Arbeitsplatzes zur Seite stehen. Sie beraten und betreuen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und stehen auch dem Arbeitgeber als Ansprechpartner zur Verfügung. In jedem Bezirk einer Arbeitsagentur gibt es einen IFD. Einen Integrationsfachdienst in Ihrer Nähe finden Sie bei der Bundesarbeitsgemeinschaft der Integrationsämter und Hauptfürsorgestellen (BIH) GbR und auf Anfrage bei Ihrer zuständigen Arbeitsagentur. Unterstützte Beschäftigung Die Unterstützte Beschäftigung (UB) ermöglicht Menschen, mit hohem Unterstützungsbedarf, einer Erwerbstätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt nachzugehen. Die UB qualifiziert die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am Arbeitsplatz und begleitet sie im Berufsalltag. Die UB erfolgt in zwei Phasen. In der Qualifizierungsphase lernt man berufsbezogene und berufsübergreifende Inhalte. Diese Phase beträgt höchstens drei Jahre. In der Zeit sind die Teilnehmenden sozialversichert und erhalten in der Regel Ausbildungsgeld. In der anschließenden Berufsbegleitung wird das Arbeitsverhältnis langfristig stabilisiert. Die UB wird von Integrationsfachdiensten und anderen Trägern angeboten. Mehr Informationen erhalten Sie in der Broschüre des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, Begleitende Hilfen im Beruf Menschen mit Beeinträchtigungen benötigen oft Hilfsmittel, um am Arbeitsleben teilzuhaben. Die Kosten dafür werden von der Agentur für Arbeit oder durch die Integrationsfachdienste übernommen. Zu den Hilfsmitteln zählen technische Arbeitshilfen, aber auch eine Arbeitsassistenz. Arbeitsassistentinnen und Arbeitsassistenten stehen den Arbeitnehmerin oder dem Arbeitnehmer im Berufsalltag zur Seite. Sie lesen vor, übersetzen in die Gebärdensprache oder helfen auf andere Art bei der Ausübung der Arbeit. Zu den Arbeitshilfen gehören verschiedene Kraftfahrzeughilfen, wenn zur Erreichung des Arbeitsplatzes ein Auto notwendig ist. Kündigungsschutz und Zusatzurlaub Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die eine Schwerbehinderung haben, gilt ein besonderer Kündigungsschutz, Ebenfalls erhalten sie fünf Urlaubstage mehr im Jahr. Mehr Informationen finden Sie bei der Bundesarbeitsgemeinschaft der Integrationsämter und Hauptfürsorgestellen (BIH) GbR,
Wenn es aufgrund der Behinderung nicht möglich ist auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu arbeiten, können die betroffenen Menschen in einer „Werkstatt für behinderte Menschen ” (WfbM ) oder bei einem anderen Leistungsanbieter einer Arbeit nachgehen. Eine weitere Möglichkeit der Beschäftigung bietet das Budget für Arbeit,
Was muss ich im Umgang mit geistig behinderten Menschen beachten?
Gestaltung der Gesprächssituation – Komplexe Situationen zu erfassen, ist für Menschen mit geistiger Behinderung und für Demenzerkrankte eine besondere Herausforderung. Daher empfiehlt es sich, die Gesprächssituation ruhig zu gestalten und Ablenkungen zu vermeiden.
- Orientierungsschwierigkeiten können zu Unsicherheit und Angst führen.
- Sie erschweren die Verständigung oder führen zu Verhaltensauffälligkeiten.
- Deshalb ist es wichtig, bei Untersuchungen und Therapiemaßnahmen anzukündigen, was passieren wird.
- Vertraute Personen können hierbei hilfreich sein und auch die Kommunikation mit dem Patienten erleichtern.
Ratsam ist es, dem Patienten die Behandlungsschritte zur Veranschaulichung mit Hilfe von Bildern, Zeichnungen oder anhand einer Figur zu zeigen.
Wie geht man mit schwer behinderten Menschen um?
Sprechen Sie mit ihm wie mit jedem anderen auch: Es gibt keinen Grund, Ihr Gegenüber zu bemitleiden. Menschen mit Behinderung definieren sich nicht automatisch über ihre Einschränkungen, sind nicht zwingend unglücklich oder krank. Sprechen Sie direkt mit Ihrem Gegenüber, nicht mit dessen Begleiter oder Dolmetscher.
Was braucht man um mit Menschen zu arbeiten?
Das solltest du mitbringen – Wer mit Menschen arbeitet, sollte das unbedingt gerne tun. Ansonsten wird es auf Dauer schwierig, Spaß am Job zu haben. Du solltest zudem kommunikativ sein und eine Art Helfersyndrom haben. Gut ist auch, wenn du in schwierigen Situationen einen klaren Kopf behalten und sachlich bleiben kannst.
Warum will ich mit behinderten Menschen arbeiten?
Die Bedeutung von Arbeit für Menschen mit Behinderung. – Details Kategorie: 2018-03 März Geschrieben am: 03. März 2018 Gelesen: 6481 mal Arbeit ist mehr als eine Beschäftigung, damit keine Langeweile aufkommt. Sie ist auch mehr als reiner Broterwerb, so wichtig das Geldverdienen auch sein mag.
In unserer Gesellschaft ist Arbeit eben auch eine Art “Eintrittskarte” in die Gesellschaft: Gesellschaftliche Akzeptanz („Anerkennung”) wird maßgeblich durch die Teilhabe am Arbeitsmarkt bestimmt: Sie zeigt, dass man etwas leisten kann; sie vermittelt das Gefühl, gebraucht zu werden, nicht überflüssig zu sein.
Sinnvolles und zielgerichtetes Tätig-Sein hat für jeden Menschen einen hohen Stellenwert. Um einen Ausdruck von Klaus Dörner (*) zu verwenden: Arbeit befriedigt das grundsätzliche Bedürfnis eines jeden Menschen, „Bedeutung für Andere” zu haben, „notwendig zu sein.” Die UN-Behindertenrechtskonvention (§27 (1)) sieht für Menschen mit Behinderungen daher das gleiche Recht auf Arbeit vor wie für Menschen ohne Behinderungen.
Erster Arbeitsmarkt. Das ist der „reguläre” oder „normale Arbeitsmarkt”: Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse werden hier von Arbeitgebern und Arbeitnehmern frei und ohne besondere Fördermaßnahmen vereinbart. Allerdings umfasst der erste Arbeitsmarkt mit den Integrationsfirmen auch einen „geschützten” Bereich. In diesen Betrieben ist ein Viertel bis die Hälfte der Beschäftigten schwerbehindert – in der Mehrzahl handelt es sich um Personen mit psychischen Störungen oder körperlichen Behinderungen. Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten hier gleichberechtigt zusammen. Gezahlt werden tarifliche Löhne. Die Arbeitgeber erhalten öffentliche Fördermittel. Die Zahl dieser Arbeitsplätze ist allerdings gering. In München gibt es nur etwa 1.000 solcher Arbeitsplätze – für Menschen mit und ohne Behinderungen. Zweiter Arbeitsmarkt. Dieser Arbeitsmarkt umfasst alle staatlich bzw. öffentlich geförderten Arbeitsverhältnisse und Arbeitsgelegenheiten. Mit ihm wird das Ziel verfolgt, Arbeitslosigkeit zu verringern und den von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen den späteren Übergang in den normalen ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Zum zweiten Arbeitsmarkt gehört auch die Beschäftigung in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM). Diese richten sich an behinderte Menschen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt – trotz aller personellen, technischen und finanziellen Hilfen – aufgrund der Art oder Schwere ihrer Behinderung (noch) nicht unterkommen können. Werkstätten sind für die dort Beschäftigten in der Regel bislang allerdings „Einbahnstraßen”: Die Übergangsquoten von den WfbM auf den ersten Arbeitsmarkt liegt bundesweit unter 1%. Modelle wie ACCESS in Erlangen zeigen aber, dass durch intensive Arbeitstrainings viele Werkstattbeschäftigten ohne größere Probleme auf den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden könnten. Es ist daher zu hoffen, dass mit dem „Budget für Arbeit” (siehe unten) die Übergangsquoten in Zukunft ansteigen werden.
Arbeitsmarktsituation von Menschen mit und ohne Behinderung. Grundsätzlich sind alle privaten und öffentlichen Arbeitgeber mit mindestens 20 Arbeitsplätzen gefordert, wenigstens fünf Prozent davon mit Menschen mit Schwerbehinderung oder ihnen Gleichgestellte zu besetzen (§ 71 SGB IX).
- Für jeden nicht entsprechend besetzten Pflichtarbeitsplatz ist eine Ausgleichsabgabe zu zahlen, deren Höhe sich nach der Zahl der besetzten Pflichtarbeitsplätze richtet.
- Zwar wurde Ende 2015 mit Blick auf München diese vom Gesetzgeber vorgesehene Pflichtquote von 5,0% mit 4,8% fast erreicht – aber nur dank des besonderen Engagements der öffentlichen Arbeitgeber (5,9%).
Private Arbeitgeber verfehlten mit einer Beschäftigungsquote von 4,2% hingegen weiterhin klar das Ziel. Zwischen den privaten Betrieben zeigen sich dabei große Unterschiede. Eine 2013 vorgelegte Studie belegt, dass etwa ein Drittel aller Münchner Betriebe mit mindestens 20 Arbeitsplätzen überhaupt keine Menschen mit Schwerbehinderung beschäftigt.Dieselbe Untersuchung zeigt, dass nur etwa die Hälfte der in München lebenden Personen mit anerkannter Schwerbehinderung (im erwerbsfähigen Alter) erwerbstätig ist.
- Bei Menschen ohne Behinderungen lag die Quote damals bei knapp 80%.
- Umgekehrt hatten Frauen und Männer mit einer anerkannten Schwerbehinderung ein über doppelt so hohes Risiko, arbeitslos zu sein, wie die Personen ohne Handicap.
- Einstellungshemmnisse.
- Geht es der Wirtschaft gut, findet man auch Arbeit.
Diese „Gleichung” gilt gerade für Menschen mit Handicap nur bedingt. Betroffene Männer und Frauen sehen sich einer Vielzahl von Beschäftigungshemmnissen gegenüber:
Mangelhafte schulische Inklusion. Statistiken belegen, dass Menschen mit Behinderungen über tendenziell schlechtere schulische und berufliche Abschlüsse verfügen als Personen ohne Handicaps. Die frühzeitige Ausgrenzung von vielen Kindern mit Behinderungen aus dem Regelschulsystem in das Förderschulsystem spielt hier eine entscheidende Rolle. Struktur der Arbeitswelt. Die mangelhafte inklusive Öffnung der Schulen wiegt umso schwerer als in der Arbeitswelt die Anforderungen an die Beschäftigten ständig ansteigen. Zudem werden gerade in kleinen Betrieben oft Generalisten gesucht, die ein breites Spektrum an Tätigkeiten leisten können. Hinzu kommt, dass die Zahl von Einfacharbeitsplätzen seit Jahren sinkt. Die Möglichkeit, Arbeitsplätze auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten von Menschen mit Behinderung zuzuschneiden, wird von den Arbeitgebern viel zu selten in Betracht gezogen bzw. scheitert aus Kostengründen. Der geringe Ausbau des Instruments der „Arbeitsassistenzen” (siehe unten) kommt hinzu. Vorbehalte. Die mangelhafte Bereitschaft, Jugendliche mit Schwerbehinderung betrieblich auszubilden bzw. Menschen mit Handicap einzustellen, spiegelt aber auch Vorbehalte auf Seiten vieler Betriebe wider: Ängste, sich mit dem Thema „Behinderung” auseinanderzusetzen, spielen hier ebenso eine Rolle wie fehlende Informationen. Gerade kleinere und mittlere Unternehmen kennen die bestehenden staatlichen Fördermöglichkeiten nicht ausreichend. Zudem werden die gesetzlichen Auflagen, die mit der Beschäftigung von Menschen mit Schwerbehinderung verbunden sind, immer wieder falsch eingeschätzt (vor allem hinsichtlich des Kündigungsschutzes). Kleinere Betriebe befürchten oft arbeitsrechtliche Probleme und wirtschaftliche Nachteile (höherer Krankenstand, zusätzlicher Urlaubsanspruch von Menschen mit Behinderung). Bedenken bei Betroffenen. Seitens der Betroffenen kommen immer wieder Hemmungen, sich überhaupt zu bewerben, Informationsdefizite über Arbeitsmöglichkeiten sowie Mobilitätseinschränkungen hinzu. Oft herrscht aber auch Angst, beim Übergang auf den ersten Arbeitsmarkt unter Umständen den Anspruch auf einen Werkstattplatz zu verlieren.
Ansätze & Instrumente. Ein zentrales Instrument, um die Arbeitsteilhabe von Menschen mit erheblichem Unterstützungsbedarf zu sichern, ist die Arbeitsassistenz als arbeitsplatzbezogene Unterstützung. Der schwerbehinderte Arbeitnehmer kann die Assistenzkraft dabei selbst einstellen (Arbeitgebermodell) oder einen Anbieter von Assistenzdienstleistungen auf eigene Rechnung mit der Arbeitsassistenz beauftragen (Auftrags- oder Dienstleistungsmodell).
Genehmigungsfähig ist eine Arbeitsassistenz aber nur, wenn weder die behinderungsgerechte Arbeitsplatzgestaltung noch eine vom Arbeitgeber bereitgestellte Unterstützung (z.B. durch Arbeitskollegen) für die angemessene Arbeitsausführung ausreichend sind. Die entsprechende Geldleistung kann gegenüber Rehabilitationsträgern oder den Integrationsämtern geltend gemacht werden.
Die Zahl der genehmigten Arbeitsassistenzen ist aber weiterhin sehr gering: Bundesweit erhielten 2016 nur knapp 3.700 Personen von den Integrationsämtern ein Budget für Arbeitsassistenz.Seit dem 1.1.2018 haben nun auch Menschen mit Behinderungen, die als „werkstattbedürftig” gelten, ausdrücklich einen gesetzlichen Anspruch auf die Finanzierung entsprechender Assistenzleistungen („Budget für Arbeit”).
- Voraussetzung ist allerdings, dass den Betroffenen ein Beschäftigungsverhältnis auf dem ersten Arbeitsmarkt angeboten wird.
- Die Arbeitgeber ihrerseits erhalten über das Budget dauerhaft einen Lohnkostenzuschuss von bis zu 75 Prozent des gezahlten Lohnes.
- Andreas Sagner (*) Klaus Dörner2007: Leben und sterben, wo ich hingehöre.
Dritter Sozialraum und neues Hilfesystem. Neumünster: Paranus-Verlag, S.76. Meinungen dazu: (0) Schreiben Sie Ihre Meinung! Um spam zu vermeiden prüfen wir die Kommentare, bevor wir sie freigeben. Wir speichern keine personenbezogenen Daten. Die Nennung eines Namens ist freiwillig, und es kann ein frei gewählter Name sein.
Wie spricht man mit Behinderten?
Empfehlenswerter Ratgeber; nicht nur für Journalistinnen und Journalisten Die Zeitschrift BEHINDERTE hat einen von der Bunten Rampe erstellten Ratgeber “Sprechen und Schreiben über Behinderung” veröffentlicht, den wir hier gerne wiedergeben: BilderBox.com „An den Rollstuhl gefesselt” ist vielleicht der am häufigsten verwendete unsinnige Ausdruck im Zusammenhang mit Behinderung. Es gibt aber weitere nicht so eindeutig falsche Ausdrücke. Die Grazer Beratungsstelle Bunte Rampe in Graz hat deshalb einen kleine Ratgeber für eine nichtdiskriminierende Sprache zusammengestellt, der gerade im Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderung 2003 notwendig zu sein scheint.
- Als allgemeine Bezeichnungen sind die Ausdrücke „behinderte Menschen” oder „Menschen mit Behinderung” im Deutschen politisch korrekt.
- Die englischen Entsprechungen werden in England (disabled people) und in den USA (people with disabilites) unterschiedlich bevorzugt.
- Behinderte Menschen” weist darauf hin, dass die Behinderung nicht etwas ist, das zur Person gehört, sondern der Person durch die ungünstigen sozialen Umstände widerfährt.
Dies drückt sich im Slogan: „behindert ist man nicht, sondern man wird behindert” oder durch das Wortspiel „gehindert” aus. Diese Verwendung entspricht somit dem sozialen Modell von Behinderung und nicht einem medizinischen! „Menschen mit Behinderung” will ausdrücken, dass der Mensch zuerst kommt und seine Beeinträchtigung nur eines der vielen Persönlichkeitsmerkmale ist.
- Dies wird auch durch die Bezeichnung „people first” für die politische Interessensvertretung der Menschen mit Lernschwierigkeiten ausgedrückt.
- Wann sagt man Menschen mit Beeinträchtiungen? Diesen Ausdruck soll man dann verwenden, wenn die Funktionseinschränkung thematisiert wird, z.B.
- Wenn es um Mobilitätsbeeinträchtigungen, Sehbeeinträchtigungen, psychische Beeinträchtigungen, etc.
geht, wenn also von Menschen mit einer (bestimmten) Beeinträchtigung die Rede ist. Absolute „Dont `s” Dass man nicht mehr „Krüppel”, „blödsinnig” oder „Idiot” sagt, dürfte sich herumgesprochen haben, aber auch andere Bezeichnungen wirken beleidigend auf viele betroffene Menschen!
Unbedingt zu vermeiden: „an den Rollstuhl gefesselt (oder gebunden)”Alternative: ist Rollstuhlfahrer, benützt einen Rollstuhl Unbedingt zu vermeiden: mongoloidAlternative: hat das Down-Syndrom, hat Trisomie 21 Unbedingt zu vermeiden: taubstummAlternative: ist gehörlos Unbedingt zu vermeiden: Zwerg, LiliputanerAlternative: ist kleinwüchsig Unbedingt zu vermeiden: SpastikerAlternative: hat Cerebralparese Unbedingt zu vermeiden: WasserkopfAlternative: hat einen Hydrocephalus Unbedingt zu vermeiden: debil, schwachsinnigAlternative: Menschen mit Lernschwierigkeiten, kognitiv beeinträchtigt
Weitere problematische Ausdrücke Patient Behinderte Menschen sind keinesfalls immer passiv, leidend und werden behandelt, was aber dieses Wort bedeutet. Patienten sind sie nur, wenn sie Grippe haben, im Krankenhaus liegen oder sich einer Therapie unterziehen, wobei dann wieder zu wünschen ist, dass sie mündige Patienten sein können.
„Gesund” als Gegensatz zu „behindert” Viele behinderte Menschen sind gesund und fühlen sich auch so. Natürlich werden sich manche, deren Beeinträchtigung von einer chronischen Krankheit herrührt, auch „krank” fühlen. Dies trifft aber nur auf einige zu! Es „leidet” auch selten jemand an seiner Behinderung, sondern an Lebensumständen oder den Reaktionen seiner Mitmenschen.
„Normal” als Gegensatz zu „behindert” Was ist schon normal? „Es ist normal, verschieden zu sein”- hat schon ein deutscher Bundespräsident, Richard von Weizsäcker gesagt. Die Behinderten Hauptwörtlich gebraucht, wird hier eine homogene Gruppe konstruiert, die in Wirklichkeit ganz heterogen ist.
- Auch wird hier versteckt, dass es um Menschen geht.
- Pflegefall Dieser Ausdruck spricht in seiner generalisierenden und stigmatisierenden, auf Defizite konzentrierten Sichtweise betroffenen Menschen Lebensperspektiven ab und beraubt sie ihrer Persönlichkeit.
- Alternativen: jemand benötigt Assistenz, Begleitung, Unterstützung- auch in höherem Ausmaß.
Handicap Englische Fachausdrücke sind beliebt. Allerdings wird der Ausdruck „handicap” in England als beleidigend erlebt. Er erinnert an „cap in the hand”, also an Betteln und wurde auch ausschließlich von den Charityorganisationen verwendet und nicht von Organisationen, die ein gleichberechtigtes Bild behinderter Menschen vermitteln wollen.
Der Ausdruck wurde inzwischen auch von der WHO aus ihrer Definition von Behinderung entfernt. Deutsche Ableitungen wie „gehandicapt” sind überdies sprachlich nicht schön! Besondere Bedürfnisse Ähnlich ist es mit diesem Ausdruck, er kommt vom englischen „special needs”, das dort vor etwa 25 Jahren modern war.
Abgelehnt wird er nun, weil er bedeutet, dass es eine Gruppe der „Anderen” gibt, die andere Bedürfnisse haben. In Wirklichkeit haben wir alle gleiche Grundbedürfnisse mit einer Vielzahl individueller Wüsche und Bedürfnisse. Im Zusammenhang mit barrierefreiem Design, woher dieser Ausdruck kommt, spricht man nun eher vom „universal design”, also einer Planung, die möglichst vielen individuellen Bedürfnissen entspricht.
Anforderungen an das Design und an die gebaute Umwelt ergeben sich im Lebenszyklus (z.B. Schwellenlosigkeit im Kinderwagenalter und im höheren Alter, größere Schrift für Schulanfänger und jenseits der Lebensmitte, einfache Sprache für Leseanfänger und für fremdsprachige Gäste) und nicht nur für als behindert definierte Menschen.
Man kann des Guten auch zu viel tun: übertriebene politische Korrektheit wirkt rasch peinlich! : Empfehlenswerter Ratgeber; nicht nur für Journalistinnen und Journalisten
Was sagt man zu behinderten Menschen?
Wer ein Handicap hat, hat ein Defizit – Aber was ist nun der wirkliche Grund, warum Handicap das falsche Wort für Behinderung ist? Handicap beschreibt die Situation aus einer defizitorientierten Sicht. Natürlich steckt im Begriff Behinderung auch, dass ein Mensch an etwas gehindert ist bzw.
- Wird, jedoch enthält er auch das soziale Modell von Behinderung.
- Dieses besagt, dass eine Person nicht nur behindert ist, sondern auch durch die Umwelt behindert wird.
- Sei es durch Vorurteile, Stufen oder fehlende Untertitel.
- Bei Handicap steht, wie es auch im ursprünglichen Lotterie-Spiel der Fall war, der Vergleich im Vordergrund.
Es wird erst auf den*die Beste*n geschaut – in diesem Fall der Mensch ohne Behinderung – und dann verglichen, was der*die vermeintlich Schwächere (also der Mensch mit Behinderung) nicht kann. Der individuelle und persönliche Blick auf jede*n einzelnen geht damit verloren.
- Da viele Menschen aber befürchten, allein mit dem Wort Behinderung zu beleidigen oder zu stigmatisieren, hat sich Handicap als Begriff etabliert.
- Gerne werden auch beschönigende Alternativ-Ausdrücke, wie z.B.
- Besondere Bedürfnisse” oder „andersfähig” gewählt.
- Ganz abgesehen davon, dass nur wenige behinderte Menschen selbst diese Ausdrücke gebrauchen, treffen sie auch nicht zu.
Die Fähigkeiten und Bedürfnisse behinderter Menschen sind nicht „besonders”, sondern genauso vielfältig wie die nicht behinderter Menschen. Und sie haben nicht “besondere Bedürfnisse”, sondern das Recht, nicht benachteiligt zu werden.
Was sagt man heute zu Behinderten?
Sprache entwickelt sich ständig weiter – Auch unter Menschen mit Behinderungen oder Organisationen, zum Thema Behinderung, gibt es zur Wortwahl manchmal unterschiedliche Positionen. Das sieht man auch regional. In Deutschland beispielsweise gibt es das Wort „Schwerbehinderung”, in Österreich ist dies nicht geläufig.
- Unsere Wortwahl wurde im gemeinsamen Konsens der Mitarbeitenden, die zum Teil selbst eine Behinderung haben, getroffen.
- Eine „Behinderung” ist nichts, das es zu verstecken, zu verschönern gilt.
- Also keine Angst vor dem Wort „Behinderung”! Das Ziel ist, das selbstbewusste Verständnis von Menschen mit Behinderungen auch in der Sprache zu zeigen.
Eine Behinderung ist kein Grund sich zu verstecken oder etwas sprachlich schön zu reden. Das Wort „Behinderung” soll kein komisches, ungutes Gefühl auslösen oder den Wunsch einen „schöneren” Begriff zu verwenden. Die Probleme mit dem Wort „Behinderung” zeigen das gesellschaftliche Problem, an dem wir von myAbility ansetzen.
- Das Wort „Behinderung” tut nicht weh.
- Ist es wirklich politisch korrekt, dieses Wort zu schreiben oder zu sagen? Wir sagen JA! Wir von myAbility haben uns entschieden, ganz bewusst das Wort „Behinderung” zu verwenden.
- Mit Umschreibungen wie „Handicap” oder „besondere Bedürfnisse” wird unserer Ansicht nach das Stigma des Wortes „Behinderung” reproduziert.
Wir sprechen oder schreiben nicht von „der oder die Behinderte”, sondern von „Menschen/Jobsuchenden/Mitarbeiter:innen/ mit Behinderungen” oder „behinderte Menschen/Jobsuchende/Mitarbeiter:innen/” Warum? „Der oder die Behinderte” ist eine Reduzierung auf den Aspekt der Behinderung.
- In erster Linie geht es um den Menschen, die Position oder die Rolle, in zweiter Linie die Behinderung.
- Die Behinderung ist nur eine von vielen Eigenschaften eines Menschen, auf die er nicht reduziert werden darf.
- Die Wendung „behindert sein” verwenden wir nicht.
- Wir sprechen von „eine Behinderung haben”.
Eine Person ist nicht behindert und hat sich in dieser Wendung auch so zu definieren, sondern hat eine Behinderung. Für einige mag das alles wie Augenauswischerei klingen – wozu diese Wendungen? Hier geht es unserer Ansicht nach um eine Frage der Selbstdefinition.
Wie spreche ich mit geistig behinderten Menschen?
Vorgehensweise –
- 1 Halte ein ruhiges und leises Volumen. Lauter sprechen macht dich nicht verständlicher.
- 2 Wenn du die dir überlegst, ob deine Wörter “altersgerecht” sind, denk daran, dass du das “geistige Alter” deines Zuhörers kennen solltest, und nicht ihr “Kalender Alter.” Denk daran: sie sind nur geistig beeinträchtig, und nicht in ihrem Wortschatz wie ein fünf Jähriger.
- 3 Decke oder verstecke nicht deinen Mund, denn die Zuhörer werden dich sehen wollen, während du Wörter aussprichst. Dies hilft ihnen oft, herauszufinden, was du sagst.
- 4 Mach nicht nach, wie ein geistig beeinträchtigter Sprecher Wörter ausspricht, in der falschen Annahme, dass er oder sie “versteht”, wenn du wie er oder sie sprichst. Dies erleichtert das Verständnis nicht. Es wird deinen Zuhörer nur verwirren und gibt ihnen vielleicht den falschen Eindruck über dein Einfühlungsvermögen mit seiner oder ihrer Behinderung.
- 5 Vermeide zu viele Wörter aneinander zu reihen. Zum Beispiel, sag nicht “Solln-wer-ne-Pizza-essn?”. Die größte Schwierigkeit für Zuhörer ist zu wissen, wo ein Wort aufhört und das nächste beginnt. Lass kleine Pausen zwischen Wörtern, wenn es so aussieht, als ob sie Schwierigkeiten haben.
- 6 Wenn möglich, wähle einfache Wörter anstatt von komplexen. Je einfacher ein Wort ist, desto höher die Chance, dass es verstanden wird. “Groß” ist eine bessere Wahl als “enorm” zum Beispiel. “Machen” ist eine bessere Wahl als “herstellen.”
- 7 Vermeide Sprachkomplexität, die höher ist als das geistige Niveau deines geistig beeinträchtigten Zuhörers. Nimm einfache Subjekt-Verb-Objekt Aussagen für jemandem der schwer behindert ist. Viele weniger Behinderte können vielleicht komplexere Formen, so wie Nebensätze, verstehen.
- 8 Sieh ihnen in die Augen. Das vermittelt ihnen, dass dir wichtig ist, was sie sagen. Obwohl sie kaum Augenkontakt mit dir machen, lass deine Körpersprache zeigen, dass du an dem was sie sagen Interesse hast. Werbeanzeige
Was ist im Umgang mit beeinträchtigten Personen zu beachten?
© Getty Images/iStockphoto/Clarkand Company/IStockphoto.com Ein Leitfaden zu Begegnungen auf Augenhöhe und ohne Unsicherheiten.12/25/2018, 03:00 AM Viele Menschen fühlen sich verunsichert, wenn sie anderen begegnen, die blind sind oder im Rollstuhl sitzen.
Die drei schwarzen Punkte auf gelbem Hintergrund sollen im Straßenverkehr signalisieren, dass die Person nur eingeschränkt sehen, sprechen oder hören kann. © Bild: Dan Race/Fotolia/Dan Race/Fotolia Begrüßung Sprechen Sie den Menschen mit seinem Namen an und reichen Sie ihm die Hand – selbst wenn er keine Hände hat, wird er Ihnen zeigen, wie Sie ihn begrüßen sollen.
Dass Sie ihn direkt ansprechen, sollte selbstverständlich sein. Und keine Bange: Die meisten haben Humor. Einen Rollstuhlfahrer können Sie durchaus fragen, wie es läuft, einen Blinden darf man mit „Auf Wiedersehen” verabschieden. Wichtig: Stellen Sie den Menschen in den Mittelpunkt, nicht seine Beeinträchtigung.
Das Wort „Behinderte” sollte deshalb tabu sein. Man spricht besser von „Menschen mit Behinderung “. Begrifflichkeiten Menschen mit Beeinträchtigungen und ihre Angehörigen reagieren sensibel, wenn man über sie abfällig spricht. Begriffe wie „Krüppel”, „schwachsinnig” oder „debil” sind mittlerweile aus dem Sprachgebrauch so gut wie verschwunden.
- Dennoch gibt es Wörter, die Betroffene nach wie vor nicht so gerne hören.
- Weil diese Menschen mit ihrem Schicksal oft gut zurecht kommen, „leiden” sie auch nicht darunter – sie „haben” eine Behinderung,
- Weil immer die Person im Zentrum stehen sollte, spricht man auch nicht allgemein von dem Blinden oder dem Rollstuhlfahrer, sondern z. B.
von dem blinden Wiener oder dem querschnittgelähmten Sportler. Der ist nicht an den Rollstuhl gefesselt, sondern auf ihn angewiesen oder nützt ihn. Wer keine Behinderung hat, ist wiederum nicht automatisch gesund oder normal, sondern einfach ein Mensch.
- Ein Mensch ohne Behinderung,
- Lingt alles zu kompliziert? Macht nichts – auch wenn Sie nicht immer den richtigen Begriff finden, ist es kein Problem.
- Am Ende kommt es darauf an, wie Sie Ihrem Gegenüber begegnen.
- Die Person spürt, ob Sie sie herablassend oder ebenbürtigen behandeln.
- Und nur darauf kommt es an.
Menschen im Rollstuhl oder mit einem Handicap, das sie in ihrer Mobilität einschränkt: Der Umgang mit solchen Personen erfordert oft Geduld, denn für alltägliche Aufgaben benötigen sie oft weitaus mehr Zeit. Wenn Sie mit Rollstuhlfahrern sprechen, sollten Sie sich auf dieselbe Höhe begeben.
- Überhaupt sollten Gespräche immer auf der sprichwörtlichen Augenhöhe geführt werden.
- Wenn Sie den Eindruck gewinnen, ein Rollstuhlfahrer oder ein Mensch, der mit Krücken geht, benötigt Unterstützung, fragen Sie einfach.
- Er wird ihnen sagen, welche Art von Hilfe er benötigt.
- Sehbehinderungen Dass jemand blind ist oder sehr schlecht sieht, erkennt man normalerweise an der Blindenschleife, die er trägt.
Wenn ein Sehbehinderter Sie darum bittet, ihn zu begleiten, gehen Sie langsamer als gewohnt. Kündigen Sie Stufen und andere Hürden rechtzeitig an, und falls Sie durch eine Türe müssen, gehen Sie voran. Fragen Sie ihn, ob er lieber die Rolltreppe oder die Stiege benutzen will.
- Falls Sie seinen Namen nicht kennen, berühren Sie ihn sanft, damit er weiß, dass er gemeint ist, wenn Sie ihn ansprechen wollen.
- Gehörlose Menschen sind meist seit ihrer Geburt taub.
- Verliert jemand später sein Gehör, nennt man ihn mit dem Fachbegriff „Spät Ertaubter”.
- Gehörlos sind diese Menschen deswegen nicht unbedingt – einige wurden lautsprachlich erzogen und können Lippen lesen.
Wer mit gehörlosen Menschen redet, sollte darauf achten, dass das Gegenüber immer den Mund gut sieht. Sprechen Sie dabei etwas langsamer, deutlich und auf Hochdeutsch – am besten in einfachen Sätzen und ohne Höflichkeitsfloskeln. Das gilt für das gesprochene wie das geschriebene Wort gleichermaßen.
- Wesentlich einfacher ist es, wenn ein Gebärdendolmetscher das Gespräch unterstützt.
- Taub und blind Hier ist die Kommunikation extrem schwierig.
- Gehen Sie auf diese Menschen von vorne zu und lassen Sie sie so wissen, dass sie da sind.
- Arbeiten Sie mit Berührungen.
- Angehörige von Kindern mit Behinderung Es gibt wohl wenige Ereignisse, die das Leben einer Familie so radikal verändern wie ein Kind zu haben, das eine Beeinträchtigung hat.
Für Eltern ist das eine andauernde Stresssituation, die zu einem Mehraufwand in vieler Hinsicht führt – emotional und auch finanziell. Wird ihr Kind ausgegrenzt, schief angeschaut oder gar beschimpft, erleben sie es oft als persönliche Kränkungen. Am besten ist es, den Eltern Hilfe offen anzubieten.
- Wer an seinem Arbeitsplatz direkten Kontakt zu Familien hat, die ein Kind mit einem Handicap haben, sollte nachfragen, welche Art von Unterstützung benötigt wird.
- Menschen mit Lernbeeinträchtigung Früher wurden sie etwas herablassend als „geistig Behinderte” bezeichnet und von der Gesellschaft abgeschirmt.
Vor rund 30 Jahren haben diese Personen begonnen, für ihre Rechte zu kämpfen. Wichtig ist ihnen, dass sie ernst genommen werden. Heißt: Man soll nicht über sie, sondern mit ihnen sprechen. Erwachsene, die sich mit dem Lernen schwer tun, duzt man genauso wenig wie andere Erwachsene, die man nicht kennt.
- Wichtig: Nehmen Sie sich im Umgang mit diesen Menschen Zeit.
- Und reden Sie in einfachen und verständlichen Sätzen – Fremdwörter sind tabu.
- Ein respektvoller Umgangston sollte für jeden und überall selbstverständlich sein.
- Info: Näheres unter www.oeziv.org Wir würden hier gerne ein Login zeigen.
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Wie nennt man einen Behinderten?
Warum nicht einfach „Mensch mit Behinderung” oder “behinderter Mensch”? – Würde man 50 Personen auf der Straße nach einem sensiblen Begriff für Menschen mit Behinderung fragen, so würde man womöglich 50 verschiedene Antworten bekommen. Behindert und Behinderung sind ziemlich in Verruf geraten.
Nicht zuletzt dadurch, dass „bist du behindert?!” als beleidigende Phrase im Umlauf ist. Zu Unrecht, wie Betroffene finden, denn Behinderung beschreibt letztendlich ein Merkmal von vielen einer Person. Wichtig ist nur, dass das Wort “Mensch” mitbenutzt wird, da mit dem Begriff Behinderte das Bild einer festen Gruppe entsteht, die in Wirklichkeit vielfältig ist.
„Der/die Behinderte” würde die Person auf ein Merkmal reduzieren, das alle anderen Eigenschaften dominiert. Bei Handicap verschwindet der Mensch vollkommen und der Fokus wird auf eine (vermeintliche) Schwäche gelegt. Die Auswahl des Begriffes hat dabei nichts mit der Frage nach politischer Korrektheit zu tun – zumal politische Korrektheit inzwischen als politischer Kampfbegriff missbraucht wird.
Vielmehr geht es um Sensibilität und der Auseinandersetzung mit Sprache. Aussagen wie „ich habe das schon immer so gesagt” oder „mir gefällt der Begriff aber so sehr” sind dabei nicht förderlich und von oben herab. Die beste Lösung sind daher die Formulierungen „Menschen mit Behinderung” oder „behinderte Menschen”.
Das Gegenüber nach der für sie*ihn passenden Begrifflichkeit einfach zu fragen, gilt natürlich auch nach wie vor.
Was ist wichtig beim Arbeiten?
Am wichtigsten ist, dass die Tätigkeit Freude macht. Ein Drittel der Befragten wünscht sich einen sicheren Arbeitsplatz. Fast die Hälfte der Befragten findet Lob wichtig. Der Hälfte der Befragten sind nette Kolleginnen und Kollegen wichtig.
Warum sollte man im sozialen Bereich arbeiten?
Warum einen sozialen Beruf erlernen? Die Vorteile der Arbeit in einem sozialen Beruf sind vielfältig:
hohe Arbeitsplatz-, Standort- und Zukunftssicherheitdie Dienstzeiten lassen sich an die Lebensumstände des Arbeitnehmers anpassenvielfältige Spezialisierungs- und Einsatzmöglichkeitenvielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten mit Kostenübernahme durch den ArbeitgeberAufstiegsmöglichkeitenBereitstellen von Dienstkleidung und Arbeitsmitteln
Der soziale Beruf,
ist eine sinnvolle, spannende, abwechslungsreiche und kreative Arbeitist eine verantwortungsvolle Tätigkeit,besteht aus (interdisziplinärer) Teamarbeit,bedeutet Arbeit mit Menschen,genießt hohes Ansehen in der Gesellschaft,ermöglicht direktes Feedback vom Patienten, bspw. Dankbarkeit
: Warum einen sozialen Beruf erlernen?
Wie nennt man die Arbeit mit behinderten Menschen?
Ein Mann mit Down-Syndrom arbeitet in einer „Werkstatt für Behinderte” in München, 1994 Eine Werkstatt für behinderte Menschen (offizielle Abkürzung WfbM, früher auch „beschützende Werkstatt”, heute auch „Förderwerkstatt” oder „Werkstatt für angepasste Arbeit” genannt) ist eine Einrichtung zur „Eingliederung” bzw.
Was ist wichtig bei der Arbeit mit behinderten Kindern?
Auf jeden Fall viel Geduld, ein großes Herz und eine Menge Empathie! Wichtig ist, dass man versteht, wieso das Kind oder der Jugendliche sich gerade so verhält, wie er es tut, und dass man sich in ihn reinversetzen kann.
Warum ist Integration von Behinderten wichtig?
Integration behinderter Kinder: pädagogische Grundlagen Aus: Arbeitskreis Integrative Kindertageseinrichtungen der LAG Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen e.V. Bayern (Hrsg.): Kindertageseinrichtungen für alle Kinder. Leitfaden und Qualitätsstandards für integrative Kindertageseinrichtungen,4., überarbeitete Auflage 2001 Integration behinderter Kinder: pädagogische Grundlagen Arbeitskreis Integrative Kindertageseinrichtungen der LAG Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen e.V.
- Willem De Klerk, Friedensnobelpreisträger und ehemaliger Vizepräsident von Südafrika
- Grundsätzliche Orientierung für die Arbeit in integrativen Kindertageseinrichtungen
- Da die Ausgrenzung von behinderten Menschen noch immer die Norm ist, müssen wir eine gesellschaftliche Situation anstreben, in der es selbstverständlich und alltäglich ist, mit Menschen in all ihren Verschiedenheiten und Behinderungen zu leben und sie in ihrem “Anders sein” zu akzeptieren.
Für diesen selbstverständlichen Umgang zwischen behinderten und nichtbehinderten Menschen gibt es letztendlich nur eine Möglichkeit des Lernens, nämlich die alltägliche Begegnung von Kindheit an. Um dies zu ermöglichen sollen diejenigen, die bereits in integrativen Einrichtungen beschäftigt sind, die Idee der Integration gemeinsam in die Tat umsetzen und trotz unterschiedlicher Methoden oder Vorgehensweisen das angestrebte Ziel nicht aus den Augen verlieren.
- Die Arbeit mit behinderten Kindern und deren Eltern eröffnen neue und vielfältige Erfahrungsebenen, die weit über das persönliche Schicksal der zu Betreuenden hinausgehen.
- Die Mitarbeit in einer integrativen Einrichtung erfordert Persönlichkeiten, die bereit sind, Veränderungen ihres eigenen Selbstverständnisses aufgrund neuer Erfahrungen zu begrüßen.
Neben pädagogischem Fachwissen ist vor allem menschliche Kompetenz und das Bewusstsein für eigene Stärken und Schwächen wichtig. Sozialpolitisches Denken und Handeln über die Einrichtung hinaus ist gefragt. Denn die Mitarbeiterinnen prägen die Haltung ihres gesellschaftlichen Umfeldes in besonderem Maße mit.
Von Kolleginnen wird würdevolle Achtung und sensibler Respekt gegenüber allen Menschen und deren Lebensgeschichte erwartet. Mitarbeiterinnen in integrativen Kindertageseinrichtungen haben die Chance, behinderte und nichtbehinderte Kinder gemeinsam zu erziehen. Das Zusammenleben und -lernen von Kindern und Erwachsenen vollzieht sich in einem Prozess des “gemeinsamen Tuns am gemeinsamen Gegenstand” im gegenseitigen Geben und Nehmen sowie im Lernen und Erfahren.
In einer Atmosphäre, in der individuelle Stärken und Schwächen akzeptiert und selbständige Lernprozesse angestoßen werden, können sich partnerschaftliche Beziehungen, Kreativität und Lernfreude entwickeln. Diese grundlegenden Qualifikationen benötigen alle Kinder für die Bewältigung von Alltag und Zukunft.
- Die Entwicklung und Förderung dieser Prozesse gehören zu den spannenden Aufgaben integrativer Arbeit.
- Pädagogische Grundhaltung Unter Integration in Kindertageseinrichtungen wird grundsätzlich das Zusammenleben unterschiedlichster Kinder verstanden, d.h.
- Ohne Ansehen von Geschlecht und Nationalität und ohne Ansehen irgendwelcher stigmatisierender Leistungsprinzipien oder anderer aus den Normen fallender Schwierigkeiten und Fähigkeiten.
Dadurch werden die Kinder in ihrer Persönlichkeit akzeptiert und gefördert. Sie können in einer Atmosphäre der Offenheit und im gemeinsam gestalteten Alltag individuelle Erfahrungen sammeln, sich entwickeln und aneinander wachsen. Zielsetzung Jeder Mensch hat das Recht, innerhalb seiner Gemeinschaft alle seine Fähigkeiten so entwickeln zu können, dass es ihm auch später möglich ist, sozial integriert und nicht am Rande dieser Gesellschaft zu leben.
Ziel der Integrationsarbeit ist es, dass alle Kinder gemeinsam aufwachsen können. Sie sollen z.B. nicht wegen einer Behinderung gezwungen sein, ihren alltäglichen Lebensraum zu verlassen. Normalität bedeutet dann, dass behinderte und nichtbehinderte Kinder gemeinsam spielen, lernen und leben. Die dabei gemachten Erfahrungen bringen eine Veränderung der Einschätzung von Behinderung und daraus resultierend des eigenen Selbstverständnisses und der eigenen Stärken und Schwächen von Kindern und Erwachsenen mit sich.
Die Integrationsgruppe schafft den Raum, in dem das einzelne Kind Entwicklungsschritte nach seinem eigenen Rhythmus machen kann und nicht zu früh in eine bestimmte Richtung festgelegt wird, sondern viele neue Erfahrungen sammeln kann. Durch die Arbeit in der Integrationsgruppe wird die Aufmerksamkeit füreinander geweckt, das Einfühlungsvermögen vertieft, Akzeptanz und Toleranz aufgebaut.
- Ein tolerantes Zusammenleben von nichtbehinderten und behinderten Menschen in einer Gesellschaft ist eine Bereicherung für alle.
- Schwerpunkte integrativer Arbeit Pädagogische Prozesse Grundlage pädagogischen Handelns ist genaues Beobachten und Wahrnehmen des einzelnen Kindes sowie der Gruppe, um dort ansetzen zu können, wo die Fähigkeiten und Bedürfnisse liegen.
Voraussetzung dafür ist ständige Reflexion des Beobachteten, des eigenen Handelns und der Reaktion der Kinder. Besondere Bedeutung kommt dem Wahrnehmen und Beachten von Beziehungen der Kinder untereinander und zwischen Kindern und Pädagogen zu. Ein pädagogischer Ansatz, der sich an den Bedürfnissen, Fähigkeiten und Interessen aller Kinder in der Gruppe orientiert, ist der Schwerpunkt des ” gemeinsamen Lernens am gemeinsamen Gegenstand”.
- Grundvoraussetzung für das Gelingen dieser Arbeit ist gegenseitige Wertschätzung.
- Die Professionalität und Qualität dieser Arbeit zeichnet sich dadurch aus, dass die Prozesse, die sich beim gemeinsamen Spielen und Lernen entwickeln, beobachtet, begleitet, analysiert und dokumentiert werden.
- Diese Arbeitsweisen vertiefen und intensivieren die pädagogische Wirkung.
Die Arbeit des pädagogischen Fachdienstes Voraussetzung für heilpädagogische Arbeit ist ganzheitliches, gemeinsames Lernen für Kinder, Team, Eltern und Fachdienste. Dabei ist eigens das Lernen der Kinder voneinander zu berücksichtigen. Es wirkt anregend und heilend auf alle Beteiligten.
Dieser Kind-zu-Kind-Ansatz ist so wertvoll, dass seine Wirkungsweise hoch eingeschätzt und in das heilpädagogische Konzept mit einbezogen werden muss. Von daher versteht sich auch, dass es sinnvoll ist, die Förderstunden des Fachdienstes in der Kindergruppe durchzuführen. Heilpädagogische Arbeit ist prozessorientiert und leistet individuelle Begleitung des einzelnen Kindes.
Das Tempo der Lernschritte gibt das Kind vor. Heilpädagogische Arbeit im Fachdienst wird von Heilpädagogen, Sozialpädagogen oder Mitarbeitern der Frühförderstellen durchgeführt. Austausch und Transparenz zwischen dem Fachdienst und dem Gruppenteam ist die Voraussetzung für das Gelingen heilpädagogischer Arbeit.
- Dem Konzept für die einzelnen Fördermaßnahmen liegen Beobachtungen und Analysen zugrunde.
- Es wird gemeinsam mit dem Team und den betroffenen Eltern (Betreuungspersonen) erarbeitet (Hilfeplan).
- Dieses Konzept wird dokumentiert, im Team und in Elterngesprächen reflektiert und überarbeitet.
- Integrationsarbeit ist in besonderer Weise an der Vernetzung zwischen Einrichtung, Gruppe, Behörden und allen Fachdiensten, die an dieser Arbeit mitwirken, interessiert.
Voraussetzung dafür ist die Aufgeschlossenheit der Beteiligten. Ein Fachdienst, der sich zur gesamten Einrichtung hin öffnen kann, erreicht, dass heilpädagogische Arbeitsweisen sich über das einzelne Kind hinaus im Team und in der Gruppe etablieren können.
- Heilpädagogische Ansätze sind letztlich für alle Kinder gut.
- Die Vernetzung des Fachdienstes mit der Einrichtung kann unterstützt werden, wenn z.B.
- Themen aus der Gruppenarbeit in die Arbeit des Fachdienstes aufgenommen werden und umgekehrt.
- Ebenso ist es sinnvoll, die Fachdienste in die pädagogische Arbeit einzubinden, z.B.
durch Einladungen zu Elternabenden, Festen und Feiern. Bei Bedarf wird zusätzlich der medizinische Fachdienst in Anspruch genommen und in den Alltag der Kindertageseinrichtung mit eingebunden. Dabei handelt es sich um Physiotherapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten und andere Therapeuten, deren Leistungen über Krankenkassen abgerechnet werden können.
- Elternarbeit Die Zusammenarbeit zwischen pädagogischen Fachkräften und Eltern in der Integrationsarbeit benötigt in besonderer Weise Bedingungen für die Entwicklung einer vertrauensvollen, wertschätzenden Beziehung zueinander.
- Es ist wichtig, Eltern als Experten ihres Kindes zu sehen und als gleichberechtigt auf dem Weg einer gemeinsamen Erziehungspartnerschaft ernst zu nehmen.
Hans Weiß (in: Gemeinsam Leben, 1/96) spricht von unterschiedlichen Wirklichkeiten bei Eltern und Pädagogen/innen. Sie beeinflussen die Zusammenarbeit und sollten deshalb bewusst gemacht werden. Auf der einen Seite ist die Lebenswirklichkeit der Eltern, mit einem behinderten Kind zu leben.
- Oftmals sind sie ohne eine Vorbereitung in diese Situation gestellt worden und müssen damit zurecht kommen.
- Sie erwarten Verständnis und Unterstützung für ihre belastete Situation.
- Auf der anderen Seite steht die Arbeitswirklichkeit der Fachkräfte, die sich bewusst für die Arbeit mit behinderten Kindern und ihren Eltern entschieden haben.
Häufig nehmen sie das Problematische, Nichtbewältigte und Schwierige von Familiensituationen stärker wahr als die gelungenen Versuche der Familie, sich an das Leben mit einem behinderten Kind anzupassen. Eltern erwarten von Fachleuten eine differenzierte, verständnisvolle Wahrnehmung, die neben den Schwierigkeiten auch die Stärken der Familie einbezieht.
- Soweit sich Fachleute und Eltern in ihren Kompetenzen wie in ihren Grenzen und Problemen wahrnehmen und dies in die Zusammenarbeit einbringen, wird das Verhältnis nicht immer entspannt sein.
- Doch können sie in einer Erziehungspartnerschaft lernen, mit diesen Spannungen besser umzugehen.
- Schließlich ist für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit auch wichtig, dass die Fachkräfte sich selbst, den Eltern und den Kindern Zeit und Gelassenheit schenken für die individuelle Entwicklung und das Tempo, in dem sie sich aufeinander zu bewegen.
Dazu gehört, den Eltern ihre Trauer oder Wut über die Behinderung ihres Kindes nicht zu nehmen und ihnen so viel Zeit zu lassen, wie sie brauchen, um ihr Kind zu akzeptieren, wie es ist. Druck sollte unter allen Umständen vermieden und das Bewusstsein dafür geschärft werden, dass nicht alles machbar ist.
- Vorrang sollten alle Situationen bekommen, in denen ungezwungene Kontakte entstehen und Vertrauen zueinander entwickelt werden kann.
- Es ist es notwendig, auf Selbsthilfegruppen, Elternkreise und Treffs außerhalb der Kindertagesstätte hinzuweisen, in denen sich Fachleute und Eltern zu bestimmten Themen austauschen können.
- Aufnahmegespräch : Besondere Aufmerksamkeit kommt dem Aufnahmegespräch zu. In ihm geht es vor allem um eine Abklärung folgender Punkte:
- die Erwartungen der Eltern an die Kindertageseinrichtung,
- mögliche Grenzen für Pädagoginnen und Einrichtung,
- gemeinsame Überlegungen, ob und was zur Aufnahme des Kindes möglicherweise organisiert werden muss.
Öffentlichkeitsarbeit In einer integrativ arbeitenden Einrichtung bedeutet gemeinsames Leben und Lernen von nicht- behinderten und behinderten Menschen Normalität, Um diesen Gedanken in die Gesellschaft tragen zu können, ist Öffentlichkeitsarbeit unerlässlich.
- Nur durch ständige Informationen über das Thema und durch die Auseinandersetzung damit kann ein Umdenken in der Gesellschaft stattfinden.
- So wird es schließlich selbstverständlich, dass behinderte Kinder nicht ausgegrenzt werden.
- Zudem ist Öffentlichkeitsarbeit geeignet, den Prozess integrativer Arbeit und seine Ergebnisse darzustellen und transparent zu machen.
Aspekte der Öffentlichkeitsarbeit können sein:
- Feste und Feiern,
- Infos für Eltern (auch über die Zeitung), Berichte in der Zeitung über Inhalte und Projekte im Alltag der Kindertageseinrichtung,
- Tage der Offenen Tür,
- Elternmitarbeit,
- Öffnung der Kindertageseinrichtung für Vortragsabende für die Allgemeinheit,
- Podiumsdiskussionen,
- Kontakte zu anderen Institutionen (Frühförderstellen, Jugend- und Sozialämtern, Schulen, Fachakademien etc.) – Vernetzung,
- Darstellung der Kindertageseinrichtung durch Faltblätter, in Fachzeitschriften usw.,
- Teilnahme und Präsentation der Kindertageseinrichtung bei örtlichen Veranstaltungen.
Schlusswort Integrative Kindertageseinrichtungen haben sich als Lernorte bewährt, an denen ungewöhnliche und kreative Lösungen für das Miteinander-Leben von behinderten und nichtbehinderten Kindern entwickelt werden können. Für Pädagoginnen ist die gemeinsame Erziehung aller Kinder eine faszinierende persönliche, fachliche und gesellschaftliche Herausforderung.
- Kontaktadresse
- Gudrun Steinack Honau 1a 83119 Obing Tel.: 08624/2248
- Email:
: Integration behinderter Kinder: pädagogische Grundlagen
Wer darf mit Behinderten arbeiten?
Arbeitsmöglichkeiten © Lebenshilfe/David Maurer Das Recht auf Arbeit ist ein Menschenrecht. Das gilt auch für Menschen mit Behinderung. Wenn sie keine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt finden, haben sie Anspruch auf verschiedene Leistungen. Das Ziel: Sie sollen die Möglichkeit haben, entsprechend ihrer Behinderung am Arbeitsleben teilzuhaben.
Der folgende Text gibt einen Überblick über verschiedene Leistungen, die üblicherweise unter dem Begriff der Teilhabe am Arbeitsleben zusammengefasst werden. Sie sind vor allem für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung wichtig. Eine Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) ist eine Einrichtung zur Teilhabe am Arbeitsleben.
So steht es im neunten Sozialgesetzbuch. Behinderte Menschen können dort arbeiten, wenn sie wegen Art oder Schwere ihrer Behinderung nicht, noch nicht oder noch nicht wieder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt beschäftigt werden können. Jede Werkstatt muss ein Eingangsverfahren, einen Berufsbildungsbereich und einen Arbeitsbereich anbieten.
- Wer in einer Werkstatt arbeiten möchte, muss in der Regel alle Phasen durchlaufen.
- Das Eingangsverfahren dauert bis zu drei Monate.
- Hier wird geprüft, ob die Werkstatt die geeignete Einrichtung ist.
- Der meist auf zwei Jahre angelegte Berufsbildungsbereich (BBB) umfasst ein breites Angebot an Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben.
Einen anerkannten Berufsabschluss gibt es dort allerdings nicht. Zum Ende des BBB wird entschieden, ob die Beschäftigung im Arbeitsbereich einer WfbM die geeignete Form der Teilhabe am Arbeitsleben ist. Der rechtliche Status einer Beschäftigung im Arbeitsbereich wird als arbeitnehmerähnlich bezeichnet.
- Jede Werkstatt hat den gesetzlichen Auftrag, den Übergang geeigneter Personen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu fördern.
- Darum gibt es sogenannte ausgelagerte Arbeitsplätze.
- Das sind Arbeitsplätze in Betrieben und Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes.
- Menschen mit Behinderung können hier testen, ob sie auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zurechtkommen.
Fristvorgaben gibt es hierfür nicht. Menschen mit Behinderung behalten in dieser Zeit ihren rechtlichen Status als Werkstattbeschäftigte und können jederzeit in die Werkstatt zurückkehren. Niemand muss auf einem ausgelagerten Arbeitsplatz bleiben. Eine Alternative zu den Werkstätten sind sogenannte andere Leistungsanbieter.
Wer Anspruch auf Aufnahme in eine WfbM hat, kann die ihm zustehenden Leistungen auch bei einem anderen Leistungsanbieter bekommen. Weil für andere Leistungsanbieter grundsätzlich die gleichen Vorschriften wie für Werkstätten gelten, ist der rechtliche Status der Beschäftigten der gleiche. Im Unterschied zur Werkstatt ist ein anderer Leistungsanbieter nicht verpflichtet, einen behinderten Menschen aufzunehmen, der bei ihm arbeiten möchte.
Es besteht auch keine Pflicht des Trägers der Eingliederungshilfe, dem behinderten Menschen einen solchen Arbeitsplatz zu beschaffen. Auch für die Beschäftigung bei einem anderen Anbieter gilt: Der behinderte Mensch kann jederzeit in eine Werkstatt wechseln.
- Es besteht die Möglichkeit, zum Beispiel tageweise, sowohl bei einem anderen Leistungsanbieter als auch in einer Werkstatt zu arbeiten.
- Dies gilt nicht nur im Arbeitsbereich, sondern auch für den Berufsbildungsbereich.
- Es können in der Werkstatt oder bei einem anderen Leistungsanbieter auch einzelne Angebote wahrgenommen werden.
Es ist wichtig, hierfür vorher die Zustimmung des Leistungsanbieters einzuholen. Konkrete Wünsche sollten daher zunächst mit den Beteiligten erörtert werden. Hinweis: Welche anderen Leistungsanbieter mit welchen Arbeitsangeboten es vor Ort gibt, weiß zum Beispiel die Kreis- oder Stadtverwaltung.
Das Budget für Arbeit ist eine weitere Alternative zur herkömmlichen Werkstattbeschäftigung. Deshalb kommt es für alle behinderten Menschen in Betracht, die Anspruch auf Leistungen zur Teilhabe in Form der Beschäftigung in einer WfbM haben. Das Budget für Arbeit ist besonders für diejenigen geeignet, die eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt anstreben.
Zum Ausgleich der behinderungsbedingten Leistungsminderung wird ein Lohnkostenzuschuss an den Arbeitgeber gezahlt. Er kann bis zu 75 Prozent des regelmäßig gezahlten Arbeitsentgelts betragen und dauerhaft gewährt werden. Außerdem ist die Übernahme der Kosten für die wegen der Behinderung erforderlichen Anleitung und Begleitung am Arbeitsplatz möglich.
Das Budget für Ausbildung bietet Menschen mit Behinderung eine Alternative zum Eingangsverfahren und Berufsbildungsbereich einer Werkstatt für behinderte Menschen. Es kann auch von Beschäftigten im Arbeitsbereich in Anspruch genommen werden. Das Budget für Ausbildung kann genutzt werden, wenn das Angebot über ein Ausbildungsverhältnis vorliegt.
Das Budget für Ausbildung umfasst Geld für eine Anleitung und Begleitung am Ausbildungsplatz und in der Berufsschule. Außerdem sieht es eine Erstattung der Ausbildungsvergütung vor. Der zuständige Träger der beruflichen Rehabilitation (in der Regel die Agentur für Arbeit) soll Interessierte bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz unterstützen.
Auch die sogenannte Unterstützte Beschäftigung (UB) soll Menschen mit Behinderung eine inklusive Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen. Leistungen der UB werden für eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gewährt. Zielgruppen dieser befristeten Leistung, für die nicht die Träger der Eingliederungshilfeleistungen zuständig sind, sind vor allem Menschen im Grenzbereich einer geistigen Behinderung und einer Lernbehinderung sowie Menschen mit psychischen Verhaltensauffälligkeiten.
Die UB gibt es in Form einer individuellen betrieblichen Qualifizierung und als berufsbegleitende Leistung. Eine individuelle betriebliche Qualifizierung hat Vorrang vor einer Beschäftigung im Arbeitsbereich einer WfbM oder bei einem anderen Leistungsanbieter.
Ein Werkstattbeschäftigter kann somit jederzeit in eine Maßnahme der Unterstützten Beschäftigung wechseln. Kann mit einer UB keine dauerhafte Erwerbsfähigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt erreicht werden, ist eine Rückkehr in die Werkstatt möglich. Nachrangig ist eine UB gegenüber Berufsausbildungen und berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen.
Hinweis: Weitergehende Informationen und Beratung bietet die Bundesarbeitsgemeinschaft für Unterstützte Beschäftigung () an. Die Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation hat die gesetzliche Regelung in einer Empfehlung näher konkretisiert. Auch Inklusionsbetriebe haben eine Brückenfunktion mit dem Ziel einer Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt.
- Bei diesen Betrieben, die bislang auch als Integrationsbetriebe oder Integrationsprojekte bezeichnet wurden, handelt es sich um selbstständige Unternehmen oder um unternehmensinterne Abteilungen.
- Ihr Ziel: schwerbehinderte Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt eine Beschäftigung zu ermöglichen.
- Die bei Inklusionsbetrieben beschäftigten Menschen mit Behinderung erhalten somit reguläre Arbeitsverträge und können dort dauerhaft beschäftigt werden.
Informationen für Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Angehörige rund um die Beschäftigung von Menschen mit schweren Behinderungen finden Sie auf dem Portal talentplus. Diese Beschäftigungsmöglichkeit ist zum Beispiel für Menschen mit einer geistigen oder seelischen Behinderung geeignet, die nach Vorbereitung in einer WfbM für den Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt in Betracht kommen.
Oder für behinderte Menschen, die in einem Inklusionsbetrieb eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme erhalten und dort weiter qualifiziert werden. Neben dem Angebot eines behinderungsgerechten Arbeitsplatzes haben Inklusionsbetriebe weitere gesetzliche Aufgaben. Zum Beispiel eine besondere arbeitsbegleitende Betreuung und eine betriebliche Gesundheitsförderung.
Bei Interesse kann es sich lohnen, zu ermitteln, welche Inklusionsbetriebe es vor Ort gibt. Häufig arbeiten auch Werkstätten eng mit Inklusionsbetrieben zusammen. Hinweis: Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Bundesarbeitsgemeinschaft der Inklusionsfirmen (). : Arbeitsmöglichkeiten
Was verdient man wenn man mit Behinderten arbeitet?
Arbeitnehmer, die in einem Job als Fachkraft der Behindertenhilfe arbeiten, verdienen im Durchschnitt ein Gehalt von rund 37.400 €. Die Obergrenze im Beruf Fachkraft der Behindertenhilfe liegt bei 46.400 €.
Welche Ausbildung braucht man um in einer Behindertenwerkstatt zu arbeiten?
Durch die Ausbildung zur „Staatlich anerkannten Heilerziehungspflegehelferin’ / zum „Staatlich anerkannten Heilerziehungspflegehelfer’ oder zur „Staatlich geprüften Sozialbetreuerin und Pflegefachhelferin’ / zum „Staatlich geprüften Sozialbetreuer und Pflegefachhelfer’.
Was braucht man um mit behinderten Kindern zu arbeiten?
Ausbildung zum/zur staatlich geprüften Sozialassistent*in (m/w/d) Sozialassistentinnen und Sozialassistenten betreuen, unterstützen und fördern Menschen, die Hilfe benötigen. Dabei kümmern sie sich hauptsächlich um die Familien- und die Heilerziehungspflege sowie um die Kinderbetreuung.