Warum Bekommen Behinderte So Wenig Geld?
Emilio
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Dossier – „ In der Pandemie sind beinahe unbemerkt Löhne in Behindertenwerkstätten gekürzt worden. Schon vorher ließ sich von den Geld kaum leben. () Der Lohn der Beschäftigten in Behinderten-Werkstätten setzt sich in Deutschland aus mehreren Teilen zusammen: Ein sogenanntes Arbeitsförderungsgeld von 52 Euro wird aus Töpfen des Landes gezahlt.
Dazu kommt ein Grundlohn von 89 Euro und ein individuell festgelegter Steigerungsbetrag. Diese beiden Posten müssen die Werkstätten selbst erwirtschaften. Als die Corona-Pandemie Deutschland erreichte, schlossen die Betreiber ihre Werkstätten für Menschen mit Behinderung. In der Folge konnten viele Aufträge nicht mehr erfüllt werden.
Der Steigerungslohn entfiel. () 19 Prozent der Werkstätten, die an der Umfrage teil nahmen, gaben an, Löhne gekürzt zu haben. Weitere 18 Prozent gaben an, dass Kürzungen absehbar sind. Insgesamt hat sich in der Umfrage gezeigt, dass die Auswirkungen der Krise verzögert in den Werkstätten ankommen ” Artikel von Fabian Hillebrand vom 14.11.2020 im ND online und auch dazu:
- Bedingt verwertbar: Zur Lage von Menschen mit Behinderung unter den Umständen kapitalistischer Produktionsweise „ Unserer Gesellschaft liegt die kapitalistische Produktionsweise zugrunde. Im Kapitalismus geht es vorrangig um den Tauschwert, der Gebrauchswert ist sein Träger. Dies gilt auch für die Ware Arbeitskraft, deren Gebrauchswert bekanntermaßen darin besteht, dass sie mehr Wert produzieren kann, als zu ihrer Reproduktion nötig ist.
- Was aber, wenn sie auf dem Arbeitsmarkt nicht verkaufbar ist? Dann geht es ihnen wie vielen Langzeitarbeitslosen.
- Ist dann aber eine Inklusion in die Lohnarbeit tatsächlich attraktiv? Ist es nicht vielmehr so, wie Uwe Becker in seinem Buch »Die Inklusionslüge« schreibt? »Das hier transportierte Gesellschaftsbild lässt völlig außer acht, welche Brüche, Ungleichheiten und sozialen Verwerfungen schon jetzt innerhalb dieser Gesellschaft produziert werden.« Diese kapitalistische Gesellschaft, die Konkurrenz befördert und der Mehrwertproduktion wie dem Leistungsprinzip huldigt, wird gleichsam »heiliggesprochen«.
- Das Kapital verlangt nach billigen Arbeitskräften, denn geringere Lohnkosten steigern den Gewinn.
- Da ist es verständlich, dass manche Unternehmen bestimmte Tätigkeiten in Werkstätten für Behinderte verrichten lassen – nicht aus sozialer Verantwortung, sondern weil dort deutlich niedrigere Löhne gezahlt werden.
- In den ostdeutschen Bundesländern erhielten die Behinderten noch weniger.
- Dass Menschen in den Werkstätten so billig sind, ist rechtlich sanktioniert: In Paragraph 221 SGB IX werden Behinderte als »arbeitnehmerähnliche Arbeitnehmer*innen« definiert, für sie gilt weder Mindestlohn noch Streikrecht.
- Beschäftigte mit Teilhabeanspruch sollen Kündigungsschutz in der Werkstatt genießen sowie ein Recht auf Rückkehr in die Werkstatt haben, sollte ein Arbeitsverhältnis bei einem anderen »Arbeitgeber« ihrerseits oder seitens des »Arbeitgebers« beendet werden.
- Und sofern beim »Arbeitgeber« Tarifrecht besteht, müssen die Beschäftigten mit Teilhabeanspruch im jeweiligen Tarifwerk eingruppiert werden.
- Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in den Werkstätten sind vorerst trotzdem nicht geplant.
- Einen Anspruch auf Mindestlohn gibt es hier nicht.
- Der Verdienst ist so niedrig, dass die Betroffenen aufstocken müssen.
- Laut Bundesarbeitsministerium lag das monatlich verfügbare Einkommen von Werkstattbeschäftigten mit Rentenanspruch im Jahr 2019 bei durchschnittlich 1.046 Euro und von Werkstattbeschäftigten mit Anspruch auf Grundsicherungsleistungen bei 973 Euro.
- Andererseits sind sie ein Niedriglohnsektor, der Behinderte vom ersten Arbeitsmarkt separiert und mit dem sich Unternehmen aus der Verantwortung kaufen, mehr echte Inklusion in ihren Betrieben einzuführen.
- Längst sind Werkstätten keine Bastelstuben mehr, die nur Holzspielzeug und Seifenschalen herstellen, wie sie auch im Shop der taz erhältlich sind.
- Aber Rüstungsgüter wie für Wescom? Ahnen die Menschen mit Behinderung, was sie da produzieren? Können sie sich bewusst dafür entscheiden? Dazu hatte die taz eine Zuschrift von einem Pflegevater erreicht.
- Er habe eines seiner Kinder besucht, das derzeit in der Bremerhavener Werkstatt tätig sei.
- Wir waren verwundert, dass dort Auslöser zusammengebaut werden, offenbar für die Bundeswehr”, schreibt er und schickt mehrere Fotos mit.
- Das funktioniere einwandfrei, auch die Arbeit mache ihm Spaß, sagt sein Vater Rudi, der auch der gesetzliche Betreuer seines Sohnes ist.
- Nun soll Ralf Gippert der Lohn für seine Tätigkeit, die 35 Stunden pro Woche umfasst, gekürzt werden – was Rudi Gippert als Frechheit empfindet, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung sagt.
- Zu den Kunden der BDKS zählen u.a.
- Volkswagen, B.
- Braun und die Hütt-Brauerrei.
- Im Juli ’21 haben die Mitglieder der BDKS den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der B.Braun Melsungen AG, Prof. Dr.
- Heinz-Walter Große, zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt.
- Dem bei der BDKS beschäftigten Ralf G.
- War in seinen Lohnabrechnungen aufgefallen, dass er bei gleichbleibender Arbeit immer weniger Lohn von der BDKS erhielt; zusammen mit seinem Vater schaltete G.
- Verständlich, jedoch nicht für die Entlohnten selbst; zudem ermöglicht dieses Entlohnungssystem betriebsinterne Interpretationen und (willkürlich ausgelegte) Spielräume für den Arbeitgeber, die BDKS.
- Im Bereich des Bundesteilhabegesetzes verhält es sich ganz ähnlich: Zu schwerverständlich für die Betroffenen () Wenn diese o.a.
- Hat die BDKS sich diesbezüglich einfach keine Mühe gegeben, liegt hier ein Kommunikationsproblem (bspw.
- Zwischen der BDKS-Geschäftsführung und den Basisbeschäftigten) vor? Oder spielen hier noch andere (gewinnträchtige) Gründe für die BDKS eine wichtige Rolle? Die BDKS ist hierbei in einer Art Bringschuld gegenüber den Betroffenen und der Öffentlichkeit.
- Aktuell sind etwa 312.000 Menschen in Werkstätten tätig, Tendenz steigend.
- Menschen in Behindertenwerkstätten gelten nicht als Arbeitnehmer*innen, sondern als Beschäftigte; das bedeutet, dass sie meist unter 200 Euro im Monat verdienen, also für ein Taschengeld arbeiten.
- Die Personen, die in den Werkstätten sind, werden vorher als »nicht erwerbsfähig« gelabelt.
- Oder es gäbe ja besondere Arbeitsbedingungen.
- Außerdem würden die Menschen in den Werkstätten ohnehin weiterhin Grundsicherung erhalten, egal, wie leistungsstark sie seien.
- All das führt dazu, dass die Personen nicht dieselben Rechte haben wie Arbeitnehmer*innen, obwohl sie für große Unternehmen Profite erarbeiten oder Dienstleistungen erbringen – und das zum Teil auch acht Stunden am Tag, wie alle anderen Arbeitnehmer*innen auch.
- In kleinem Rahmen wurde diese vor dem Deutschen Bundestag Kerstin Griese (SPD), als parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Arbeit und Soziales übergeben.
- Wichtig ist an dieser Stelle der Blick auf diese Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) – dort sind in Deutschland ca.320.000 Menschen beschäftigt, die nicht als Arbeitnehmer:innen gelten, sondern in sogenannten „Beschäftigungsverhältnissen” stehen.
- In Deutschland gelten schließlich 7.902.960 Millionen Menschen als schwerbehindert, das entspricht etwa jede:r zehnten Person.
- Behinderung ist oft ein Ausschlusskriterium, ob im privaten Alltag oder im Arbeitsleben.
- Ein Viertel aller Anfragen der Antidiskriminierungsstelle betreffen das Feld von Behinderungen.
- Ist das fair? Dass es die Werkstätten für Menschen mit Behinderung gibt, ist eine Errungenschaft des Wohlfahrtsstaates.
- Doch ein größer werdender Kreis von Aktivist*innen und Politiker*innen fordern ihr Auslaufen oder wenigstens eine radikale Reform.
- Mehr als ein halbes Jahrhundert nach ihrer Gründung wird den Werkstätten vorgeworfen, Sonderarbeitswelten zu sein.
- Im Jahr 2019 hätte das einer Summe von 1450 Euro entsprochen.
- «Ein selbstbestimmtes Leben heißt, Geld in der Tasche zu haben», meint Birgit Meierdiecks, Werkstatträtin aus Bremen und Mitentwicklerin des Basisgeldes.
- Am Ende hätten die Menschen dabei gar nicht viel mehr Auskommen, als durch die Grundsicherung.
- «Dass viele Leute sich sagen, es ist schon in Ordnung, wenn Menschen mit Behinderung arm durchs Leben gehen, das muss sich ändern.» In anderen Ländern gibt es andere Systeme, Menschen mit Behinderungen in Arbeit zu bringen.
- In Großbritannien gab es einst ähnliche Werkstätten wie in Deutschland, dann wurden sie abgeschafft.
Der Gebrauchswert (mithin die »Leistungsfähigkeit«) der meisten behinderten Menschen wird von vielen als unzureichend eingeschätzt und ist es häufig auch, doch im Kapitalismus geht es vorrangig genau darum: um eine möglichst hohe Mehrwertrate. Grundlage ist die rechtliche Gleichheit der Arbeitskraftbesitzenden und der Kapitalbesitzenden.
Auch die allgemeinen Menschenrechte und die Rechte behinderter Menschen beziehen sich auf diese Gleichheit. Dass dabei das Lohnsystem gilt und wirkt, ist eine Binse. Es gilt für alle, auch für behinderte Menschen. Auch sie müssen ihre Arbeitskraft verkaufen, um sie zu verwerten.
Die »Inklusion«, so schreibt Becker, »wird quasi zum sakralen Akt«. Was die heutige EU-Komissionspräsidentin Ursula von der Leyen damals im »Nationalen Aktionsplan« der Bundesregierung unter dem Titel »Unser Weg in eine inklusive Gesellschaft« schreiben ließ, mag da zwar richtig klingen: »Ein zentraler Punkt ist die Teilhabe am Arbeitsleben.
Arbeit stärkt das Selbstvertrauen, ist sinnstiftend, schafft Kontakte und Freundschaften«. ⁶ Doch die ökonomischen Grundlagen, ihre Widersprüche und Auswirkungen, die vor allem behinderte Menschen treffen, bleiben unerwähnt. Explizit wird hingegen ausgesprochen, dass Behinderte fit für den Arbeitsmarkt gemacht werden sollen, und zwar so, dass ihre Arbeitskraft auch nachgefragt und (mehrwertschaffend) angewendet werden kann.
Arbeit ist hier vor allem Erwerbsarbeit im Dienste des Kapitals. Bei solchen Verlautbarungen und dem gleich lautenden Dauerfeuer der Medien ist es da kein Wunder, dass die verbreitete Verklärung dieser Gesellschaft und ihrer Werte auch im Kopf vieler behinderter Menschen verankert ist.
Das gilt im übrigen auch für den Strafvollzug. Nach Angaben des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales betrug das durchschnittliche Entgelt beschäftigter Menschen mit Behinderungen in den Werkstätten im Jahr 2021 monatlich 212 Euro (inklusive 52 Euro Arbeitsförderungsgeld).
Wie heißt es doch so schön: Alle sind vor dem Gesetz gleich? Gegen die Diskriminierung und die Einschränkung von Menschenrechten wenden sich Behinderte und auch eine Koalition der Betreiber von Werkstätten. Sie fordern unter anderem, dass Menschen mit Behinderung den vollen »Arbeitnehmerstatus« und einen gesetzlichen Anspruch auf Mindestlohn erhalten.
()Für eine grundlegende und nachhaltige Änderung der Behindertenpolitik ist ein Systemwechsel notwendig. Wir müssen in den Kopf bekommen, dass behinderte Menschen nicht Menschen zweiter Klasse oder Almosenempfänger sind beziehungsweise sein wollen. In einer menschlichen Gesellschaft darf nicht vorkommen, was der Fraktionssprecher der CSU im Bezirkstag Oberbayern sagte: »Wer Hilfe in Anspruch nimmt, der muss auch zufrieden damit sein, was er kriegt!«” Artikel von Frank Rehberg in der jungen Welt vom 9. Potentiale heben: Bundeskabinett beschließt Pläne zur Inklusion von Behinderten in Arbeitsmarkt. In Werkstätten soll weiterhin zu Niedrigstlöhnen gearbeitet werden „Im Kampf gegen den Fachkräftemangel hat die Bundesregierung nun das Potential von behinderten und schwerbehinderten Menschen erkannt.
Der Referentenentwurf für ein »Gesetz zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarkts«, der am Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossen wurde, benennt es natürlich nicht so direkt. Darin heißt es: »Für eine inklusive Gesellschaft ist es entscheidend, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt und selbstbestimmt am Arbeitsleben teilhaben können.
Auch vor dem Hintergrund des hohen Fachkräftebedarfs ist es geboten, Menschen mit Behinderungen darin zu unterstützen, einer Erwerbsarbeit nachgehen zu können.« Deutlicher sagte es Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in den Stuttgarter Nachrichten vom Dienstag: »Damit Fachkräftemangel nicht zur Wohlstandsbremse wird, brauchen wir jeden klugen Kopf und jede helfende Hand.« () Kern der Gesetzespläne ist es nun, dass Firmen höhere Ausgleichsabgaben zahlen sollen, wenn sie keine Schwerbehinderten beschäftigen, obwohl sie dazu verpflichtet sind.
Laut Sozialverband VdK kommen etwa 45.000 Unternehmen dieser Beschäftigungspflicht nicht nach. Unternehmen mit mindestens 60 Arbeitsplätzen sollen künftig pro nicht besetztem Pflichtarbeitsplatz 720 Euro monatlich zahlen – bislang ist es die Hälfte. () Wie wenig es um Inklusion der Beschäftigten geht, kann man am Umgang mit Behindertenwerkstätten sehen.
Der Referentenentwurf zur Förderung eines »inklusiven Arbeitsmarkts« sieht lediglich vor, dass die Möglichkeit, Mittel der Ausgleichsabgabe auch für »Einrichtungen zur Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben – insbesondere für Werkstätten für behinderte Menschen« – zu verwenden, gestrichen werden soll.
„ Artikel von Susanne Knütter in der jungen Welt vom 22. Dezember 2022 Die Anstalt am 20. Dezember 2022 zum Thema Inkusion in Deutschland und Behindertenwerkstätten „ Zum Jahresabschluss beschäftigen sich Max Uthoff, Claus von Wagner und ihre Gäste Barbara Ruscher, Kübra Sekin, Martin Fromme und Timo Wopp weihnachtlich-satirisch mit dem Thema Inklusion ” Siehe das Video der Sendung (48 min, Video verfügbar bis 20.12.2024) und den umfangreichen Faktencheck Arbeit in Behindertenwerkstätten: Für eine Handvoll Euro „ Werkstätten für Behinderte bilden einen Niedrigstlohnsektor. Teilweise produzieren sie Rüstungsgüter. Ein Besuch bei der Lebenshilfe in Bremerhaven. () Werkstätten für Menschen mit Behinderung bieten jenen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt ohne weitere Unterstützung keine Chance hätten, einen Ort der Begegnung und Beschäftigung.
Heute vergeben viele Firmen Aufträge an Werkstätten, die sich günstiger per Hand als maschinell erledigen lassen: Dienstleistungsaufträge, Verpackungen, Versand, Gartenarbeiten, Montage und Vorarbeiten für die industrielle Produktion. Menschen mit Behinderung fertigen Autoteile für Mercedes Benz, verschicken Werbematerial für Fritz-Kola, sortieren Klappboxen für die Drogeriekette dm.
Sie zeigen fingerdicke kupferfarbene Hülsen, dünne Metallstifte und Springfedern, die sich in Plastikboxen stapeln. Ein Waffenexperte bestätigt der taz: Die Fotos zeigen „mechanische Auslöser für Bodenleuchtkörper”. Im Fachjargon: „DM 26 und DM 57″. () Wissen die Menschen mit Behinderung nun, an was sie da arbeiten? Berichte über die Produktion solcher Teile durch die Lebenshilfe gab es bereits 2013.
Damals sei in Bremerhaven ausführlich darüber diskutiert worden, auch unter Einbeziehung der Beschäftigten. Werkstatträtin Griese erklärt, dass ihre KollegInnen mit der Produktion einverstanden seien. „Die Bundeswehr hilft im Notfall, da können wir ihr auch helfen”, sagt sie. „Wir produzieren nur Dinge für deren Schutz, kein Kriegsgerät.
Es ist wichtig, dass sich die Soldaten selbst schützen.” Nicht immer wisse er bei jedem Teil, wofür es gut ist, sagt Rietzke. Und vermutlich wissen es auch nicht alle Beschäftigten immer genau. Aber so, wie Griese es vorträgt, klingt es keineswegs ahnungslos.
Sie weiß auch, dass der Auftrag ihren Lohn sichert. „Die Geschäftsbeziehungen zu Wescom sind für uns existenziell”, sagt Rietzke. Es gebe in Bremerhaven nicht allzu viele Auftraggeber aus der Industrie. Für die Firmen lohnt sich die Produktion in einer Werkstatt in mehrfacher Hinsicht. Sie werben mit sozialem Engagement und können Kosten sparen – unter anderem bei der sogenannten Ausgleichsabgabe.
Die soll eigentlich mehr Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt bringen. Dafür gibt es viele Unterstützungsmöglichkeiten, wie Lohnzuschüsse, persönliche Arbeitsassistenzen oder technische Hilfsmittel ” Artikel von Jean-Philipp Baeck vom 25.7.2022 in der taz online Gürteltaschen der Baunataler Diakonie Kassel (BDKS) sind die offiziellen documenta-Beltbags – (Un)fair gehandelt?
Taschen gehen um die ganze Welt „ „ Es ist wichtig, dass man die nicht wegwirft und rettet”, sagt Manfred Klode zum Recycling der Jeans, und seine Frau ergänzt: „Ich finde es gut, dass es diese Zusammenarbeit gibt.” 1000 Taschen mit dem offiziellen Logo der documenta fifteen sind in der Schneiderei der Baunataler Werkstätten von Menschen mit Behinderung genäht worden. Zuvor hat die Einrichtung 500 gebrauchte Jeans an verschiedenen Abgabepunkten in der Region gesammelt. Für 39 Euro können Besucher aus der ganzen Welt die Taschen jetzt im Ruruhaus in der Kasseler Innenstadt erwerben. () Wichtig bei der Produktion sei gewesen, die Mitarbeiter der BDKS an möglichst vielen Fertigungsschritten zu beteiligen, betont die Einrichtung mit Sitz in Baunatal. „Vom Stoffzuschnitt bis zum Anbringen des Gurtes haben Menschen mit Behinderung die Beltbag mit großer Begeisterung gefertigt.” Der Erlös aus dem Verkauf komme zu 100 Prozent der BDKS zugute, um Projekte im Bereich Kunst und Kultur zu fördern ” Artikel von Sven Kühling vom 16.07.2022 in hna.de (Un)fair gehandelte Taschen bei documenta? „ Aber auch aus Sicht behinderter Menschen wird nun Kritik an der documenta laut. Nach einem Bericht über die documenta-Taschen in der in Kassel erscheinenden Hessisch Niedersächsischen Allgemeinen (HNA), die in einer Werkstatt für behinderte Menschen gefertigt werden, fragt Prof. (Tagesaktuelle Nachrichten zur Behindertenpolitik) Siehe mehr Infos zu Baunataler Diakonie Kassel (BDKS) hier weiter unten im Dossier
In Behindertenwerkstätten auch künftig kein Mindestlohn – um das „historisch gewachsene Entgeltsystem” nicht zu stören „ Video: In Behindertenwerkstätten muss auch künftig kein #Mindestlohn gezahlt werden. Das @bmas_bund (SPD) verweist auf das „historisch gewachsene Entgeltsystem”, verteidigt die Ausnahmen beim Mindestlohn & will „erforschen” lassen, wie Hungerlöhne in Werkstätten überwunden werden ” Tweet von Tilo Jung vom 23.2.2022 mit dem Video der Pressekonferenz des Arbeitsministeriums. Siehe zum Hintergrund unser Dossier: Zwölf Euro: Verdi-Chef fordert neue Regeln für Mindestlohn – DGB auch Weniger Geld bei gleicher Arbeit: Betroffener beklagt Lohnkürzung in Behindertenwerkstätten „ Der 56-Jährige Ralf Gippert ist seit 2018 über die Werkstätten der Baunataler Diakonie Kassel (BDKS) bei einer Firma tätig, wo er Waren verpackt und dies auch selbstständig in ein Computersystem einspeist.
„Jedes Jahr schrumpft der Monatslohn mehr und mehr, von 398,51 Euro im Jahr 2017 auf 349,35 Euro, die mein Sohn aktuell erhält. Und das bei gleicher Tätigkeit”, zeigt sich Rudi Gippert unverständlich. Zunächst sucht er sich daher Hilfe bei einer Rechtsanwältin, die die BDKS aktuell in einem Schreiben auffordert, zu dem Sachverhalt Stellung zu beziehen.
Daraus geht hervor, dass die Kürzungen nicht im Sinne des Gesetzgebers seien. So wurde der Grundbetrag für Tätigkeiten in Behindertenwerkstätten zu Beginn des Jahres sogar angehoben – von 99 auf 109 Euro pro Monat. Doch dies komme bei Ralf Gippert nicht an, heißt es in dem Anwaltsschreiben. Das Problem seien die verschiedenen Komponenten, aus denen sich die Löhne in Behindertenwerkstätten zusammensetzten.
Denn gleichzeitig sei der Steigerungsbetrag, der von den Einrichtungen auf den Grundbetrag hinzukommt, um zehn Euro gekürzt worden und würde auch nur zu 75 Prozent ausgezahlt werden. Dies habe zufolge, dass Ralf Gippert bei gleicher Tätigkeit und Leistung insgesamt weniger Geld bekommt – und dies jedes Jahr aufs Neue ” Artikel von Daniel Göbel vom 02.02.2022 in hna.de und dazu:
- Werkstätten unter Rechtfertigungsdruck: Weniger Geld bei gleicher Leistung „Jahrelang konnten die Werkstätten für behinderte Menschen sich bei schönen Sommerfesten oder bei Politiker*innen-Besuchen feiern und zur Schau stellen, was sie alles Gutes für behinderte Menschen machen. Die Kritik der Betroffenen an geringen Löhnen, fehlenden Arbeitnehmerrechten und zum Teil schlechter Behandlung von oben herunter blieb dabei weitgehend ungehört oder verhallten im System. Das hat sich in den letzten Jahren durch zunehmende kritische Berichte über die geringen Entgelte und äusserst niedrigen Vermittlungsquoten der Werkstätten geändert. Und so müssen sich zusehends auch die Werkstätten vor Ort, wie aktuell die Baunataler Werkstätten, öffentlicher Kritik stellen, zumal die Entgelte trotz gleicher Leistung zum Teil noch gesenkt wurden. „Der 56-Jährige Ralf Gippert ist seit 2018 über die Werkstätten der Baunataler Diakonie Kassel (BDKS) bei einer Firma tätig, wo er Waren verpackt und dies auch selbstständig in ein Computersystem einspeist. Das funktioniere einwandfrei, auch die Arbeit mache ihm Spaß, sagt sein Vater Rudi, der auch der gesetzliche Betreuer seines Sohnes ist. Nun soll Ralf Gippert der Lohn für seine Tätigkeit, die 35 Stunden pro Woche umfasst, gekürzt werden – was Rudi Gippert als Frechheit empfindet, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung sagt.” So heißt es in einem Bericht der Hessisch Niedersächsischen Allgemeinen (HNA) vom 2. Februar 2021. Von 398,51 Euro im Jahr 2017 sei die Entlohnung auf aktuell 349,35 Euro bei gleicher Tätigkeit abgesenkt worden. () Unter der Überschrift „Beschäftigte ausgebeutet? Baunataler Werkstätten weisen Vorwurf zurück” berichtete die HNA nun am 6. Februar erneut über die Vorwürfe, nachdem es eine Reihe von Negativ-Kommentare an die Werkstatt gegeben hatte. Auch in den sozialen Netzwerken hatte es Kritik gegeben. () Nach Ansicht des NETZWERK ARTIKEL 3 besteht nicht zuletzt aufgrund der klaren Kritik des UN-Ausschuss zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention am deutschen Werkstättensystem dringender Handlungsbedarf für inklusive Arbeitsangebote für behinderte Menschen. In einem Land mit Mindestlohn, der weiter erhöht werden soll, sei es unerträglich, welches Schattensystem hier herrsche, das behinderte Menschen arm hält. Ein Anfang könne beispielsweise dort gemacht werden, wo behinderte Menschen schon auf ausgelagerten Arbeitsplätzen von Werkstätten bei regulären Arbeitgeber*innen arbeiten. Also dort, wo man sich schon kennt. Es sei nach Ansicht des NETZWERK ARTIKEL 3 völlig unverständlich, warum diese Arbeitsplätze nicht in reguläre sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse mit Unterstützung des Budget für Arbeit umgewandelt werden” Artikel von Ottmar Miles-Paul vom 9. Februar 2022 bei den kobinet Nachrichten Beutet die nordhessische BDKS Menschen aus? „ Der christliche Beschäftigungsträger Baunataler Diakonie Kassel (BDKS) e.V. wehrt sich gegen den Vorwurf Menschen mit Beeinträchtigungen im öffentlich geförderten Beschäftigungssektor über ein undurchsichtiges Entlohnungssystem auszubeuten.
sogar einen Anwalt ein und versuchte sich dagegen zu wehren. () Nun wehrt sich die BDKS gegen den Vorwurf sie würde z.B. behinderte Menschen zusammen mit der nordhessischen Wirtschaft ausbeuten und verweist in der HNA vom 6.2.22 auf ihr komplexes, kompliziertes und undurchsichtiges Entlohnungssystem. Das BDKS-Entlohnungssystem ist für die betroffenen Beschäftigten und ihre Angehörigen kaum nachzuvollziehen – ist das so gewollt? Die Beschreibung des Entlohnungssystems, für die BDKS-Basisbeschäftigten – aus Sicht der BDKS-Geschäftsführung -, ist bezeichnend: Zu komplex, zu kompliziert und somit vermutlich nur für BWL’er (und andere Fachleute) nachvollziehbar bzw.
geschilderten Dinge für die Betroffenen (und ihre Angehörigen) nicht einfach nachzuvollziehen sind und zudem (bewusst?) intransparent gehalten werden, erweckt das großes Misstrauen bei den Beschäftigten gegenüber dem Beschäftigungsbetrieb BDKS. Und genau das ist hier geschehen und wird nun öffentlich diskutiert.
Auch die o.a. nordhessischen Unternehmen sollten ein starkes Eigeninteresse daran habe diesbezüglich bei der Aufklärung der Vorwürfe mitzuwirken. Ausbeutung von Menschen im öffentlich geförderten Beschäftigungssektor – zu Gunsten der (nordhessischen) Wirtschaft – darf es nicht geben! ” Beitrag von anonym am 07.02.2022 bei indymedia
Aufruf zum Streik für den Mindestlohn für Menschen in Behindertenwerkstätten ab dem 01.12.2021 – und Petiton für den Mindestlohn „ STREIKAUFRUF in WfbM. Wir fordern Mindestlohn. Macht blau bleib daheim geht nicht arbeiten ab den 01.12.2021. Das wird erst beendet wenn wir den Mindestlohn haben und die Politik endlich handelt ” Aufruf von SakulTalks vom 26.11.2021 auf Twitter, siehe dazu:
Petition: #StelltUnsEin – Ich fordere den Mindestlohn für Menschen in Behindertenwerkstätten! „ Ich habe 6,5 Stunden am Tag in einer Werkstatt gearbeitet. Diese Werkstattart macht in Deutschland acht Milliarden Umsatz im Jahr. Dennoch zahlt man mir und meinen Kolleg*innen für unsere Arbeit nur 1,35 Euro die Stunde. Es ist für niemanden möglich, davon zu leben, weswegen wir dann auch Grundsicherung vom Staat brauchen. Das kann man mit uns machen, weil wir eine Behinderung haben. () Diese Vollzeitarbeit von der man nicht leben kann, nennt man dann “Teilhabe”. Ich generiere Milliarden für Unternehmen, mein eigener Lohn ist dabei aber fast nur die Arbeit selbst. Als Antwort auf eine Verfassungsklage von André Thiel, der auch in einer Behindertenwerkstatt gearbeitet hat, wird die Position der Werkstattbetreiber sehr deutlich: unser “Lohn sei nicht vorrangig Geld, sondern Teilhabe”. Unser Lohn soll also sein, dass wir überhaupt arbeiten dürfen, für andere Gewinn machen dürfen? Das ist an Frechheit nicht zu überbieten. Ich fordere den Mindestlohn für Menschen in Behindertenwerkstätten! Das würde bedeuten, dass die Arbeiter*innen der Behindertenwerkstätten als Arbeitnehmer*innen gelten und sich auch gewerkschaftlich organisieren dürften. () Das Konzept der Behindertenwerkstätten ist im Grunde kriminell und gehört abgeschafft. Dass die Werkstätten von heute auf morgen abgeschafft werden, ist jedoch wenig realistisch. Langfristig müssten Menschen mit Behinderung auch auf “normale” Schulen, um eine freie Entscheidung zu bekommen, ob sie in eine Behindertenwerkstatt oder in den ersten Arbeitsmarkt treten wollen. Das ist aber ein langer Weg den wir da vor uns haben. Immer gilt aber: wir arbeitenden Menschen mit Behinderung, wollen dieselben Rechte haben, wie alle anderen Arbeiter*innen Deutschlands. Wir wollen Mindestlohn ” Petition von Lukas Krämer bei change.org an Olaf Scholz (Kanzlerkandidat SPD zur Bundestagswahl 2021 ) und weitere
BeHindernisse: »Wer einmal in der Werkstatt ist, kommt nie wieder heraus« Ein Interview von Frédéric Valin mit Anne Gersdorff und Sven Papenbrock aus ak 676 vom 16. November 2021 „über die Ausbeutung Beschäftigter auf dem sogenannten zweiten Arbeitsmarkt und die Kämpfe dagegen () Anne Gersdorff: Das deutsche Werkstättensystem wird gerügt, weil es nicht inklusiv ist. Es ist ein in sich geschlossenes System, denn die Übergänge von den Werkstätten in den weiteren Arbeitsmarkt liegen seit Jahrzehnten konstant unter einem Prozent.
Das heißt, kaum jemand, der in eine Werkstatt geht, kommt da je wieder raus. Die Beschäftigten sind ihr Leben lang auf Grundsicherung angewiesen, weil sie von den Werkstätten nur ein Taschengeld für ihre Arbeit ausgezahlt bekommen. In der UN-Behindertenrechtskonvention ist festgeschrieben, dass jeder Mensch das Recht hat, seinen Arbeitsplatz frei zu wählen, und dass man mit dem Lohn für seine Arbeit auch den Lebensunterhalt bestreiten können sollte.
Darüber hinaus sollte der Arbeitsmarkt barrierefrei zugänglich sein. In Deutschland wird dafür einfach zu wenig getan. Die Werkstättenplätze wurden in den 1990er und 2000er Jahren sogar um 50 Prozent ausgebaut. Die Zahl der Beschäftigten und auch die Zahl der Werkstätten nehmen weiter zu, und ich bin überzeugt, dass es nach der Pandemie auch noch einen weiteren Anstieg geben wird, weil sich Leute vielleicht weniger auf den allgemeinen Arbeitsmarkt trauen und weil ihnen suggeriert wird, dass es mit der Arbeit in der Werkstatt die Perspektive auf ein sicheres Leben gäbe und man dort gut untergebracht sei.
Und diese Argumentation wird benutzt, um diese fadenscheinige Einteilung als »Nicht-Arbeitnehmer*innen« aufrechtzuerhalten. Dazu kommt, dass mit vermeintlichen Schutzmaßnahmen argumentiert wird: Leute in Werkstätten müssten nicht so hart arbeiten, wird dann gesagt.
() Ich bin wirklich überzeugt, dass Inklusion auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt mit der entsprechenden Beratung und Unterstützung wirklich funktionieren kann, und das brauchen wir dringend, solange die Gesellschaft Arbeit so stark mit Teilhabe verknüpft.” Sonderwirtschaftszone „Behindertenwerkstätten”.
Beschäftigten mit Einschränkungen wird »Arbeitnehmerstatus« verweigert. Konzerne profitieren vom System „ Es ist ein Heer prekär Beschäftigter: In rund 750 »Behindertenwerkstätten« an knapp 3.000 Standorten malochen mehr als 320.000 Menschen mit körperlichen oder kognitiven Einschränkungen. Für einen Billiglohn, durchschnittlich etwa ein Euro pro Arbeitsstunde.
Abzocke in Behindertenwerkstätten? Lukas will den Mindestlohn | reporter
Tendenz sinkend. Erhielten Arbeitende in den Werkstätten 2018 ein monatliches Entgelt von zirka 229 Euro, waren es ein Jahr später nur noch 220 Euro und ein paar Cent. Das sind Ergebnisse eines Zwischenberichts, der jüngst seitens des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) vorgestellt wurde.
Das BMAS hatte 2020 zwei Forschungsinstitute beauftragt, das Entgeltsystem in den Werkstätten samt »Reformbedarf« zu ermitteln. Der Abschlussbericht ist erst für Ende 2023 angekündigt. Wie kommen die mickrigen Summen in die Lohntüte? Die Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) klärt auf: Die Einrichtungen zahlen einen Grundbetrag in Höhe eines Ausbildungsgeldes und einen »leistungsangemessenen Steigerungsbetrag«, sagte Volker Berg, Pressereferent der BAG WfbM, am Donnerstag auf jW-Nachfrage.
Hinzu käme ein öffentlich finanziertes Arbeitsförderungsgeld. Das bedeutet: WfbM-Prekäre sind »Sozialfälle«, müssen mittels Grundsicherung aufstocken oder erhalten eine Erwerbsminderungsrente. Fest steht: Gehandikapte Beschäftigte fertigen in einer Art Sonderwirtschaftszone.
Ein einträgliches Business. Der Jahresumsatz aller WfbM liegt hierzulande nach Angaben der Kampagne »Job inklusive« bei rund acht Milliarden Euro. Zahlreiche Konzerne und mittelständische Unternehmen haben Verträge mit Werkstätten, lassen dort produzieren oder lagern Dienstleistungen dorthin aus. »Job inklusiv« nennt Firmennamen: Volkswagen, Thyssen-Krupp, Siemens, Daimler, Panasonic.
Ferner würden Startups, die nach Fairtrade-Standards handeln, mit WfbM-Geschäftsführungen kooperieren. () Möglich macht dieses System der fehlende sogenannte Arbeitnehmerstatus der Werktätigen mit Handikaps. Eine Rechtfertigung klingt oft so, Beispiel BMAS: Bei der Werkstattarbeit gehe es vorrangig um Betreuung und Rehabilitation, die Bedingungen seien mit denen einer »normalen« Berufsausübung nicht vergleichbar. Beschäftigte in Behindertenwerkstätten: Nur 180 Euro pro Monat! „ Ausgangslage im Juli 2021: Während die politische Linke derzeit gebannt auf die Arbeiter:innenkämpfe der „Riders” und deren wilde Streiks blickt und sich solidarisch zeigt, übergab Lukas Krämer am 30.06.2021 eine Petition für den Mindestlohn in Behindertenwerkstätten, welche mehr als 125.000 Menschen unterzeichnet haben.
Daraus resultiert, dass diese Personen weder Recht auf Mindestlohn noch auf gewerkschaftliche Organisation, öffentliche Tarifverträge oder Streiks haben. Immerhin würde sich auch diese marginalisierte Gruppe wünschen, mit ihren Forderungen auf mehr Gehör zu stoßen.
Wäre nicht ein solidarischer diskriminierungsfreier Grundkonsens notwendig, um wirklich positive gesellschaftliche Veränderungen erzielen zu können? Speziell die Haltung der politischen Linken verstehe ich hierbei jedoch nicht ganz, denn im Endeffekt sind das modern geführte Arbeiter:innenkämpfe, die sich jedoch noch nicht mal als Arbeiter:innen bezeichnen können. Behindert arbeiten. Sonderwelten für Menschen mit Einschränkungen oder geschützter Arbeitsraum? Ein Werkstattbericht. „ Mehr als 300 000 Menschen mit Behinderung arbeiten in Deutschland für sehr wenig Geld in sogenannten Werkstätten. Sie bekommen keinen Mindestlohn, weil sie arbeitsrechtlich als Rehabilitanden gelten.
Ein verschwindend geringer Teil der Beschäftigten – nur ein Prozent jährlich – schafft den Sprung auf den ersten Arbeitsmarkt. Dabei waren die Werkstätten, so liest man es in ihrer Verordnung von 1980, als Übergangseinrichtungen gedacht für Menschen, die aufgrund ihrer geistigen, psychischen oder körperlichen Beeinträchtigungen nicht, noch nicht oder noch nicht wieder auf den allgemeinen Arbeitsmarkt gelangen. Er wurde vom Ausschuss für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten im Europaparlament mit großer Mehrheit angenommen. Langensiepen kritisiert die Werkstätten für Menschen mit Behinderung als weder inklusiv noch vorbereitend auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. hervor. Die Einstellungen der Beschäftigten zu den Werkstätten sind durchaus ambivalent. () Wie könnte eine Reform der Werkstätten aussehen? Die Werkstatträte haben dazu einen Vorschlag gemacht. Sie nennen es «Basisgeld» Die betriebsratsähnliche Struktur vertritt die Interessen der Werkstattbeschäftigten, ihr Konzept denkt aber weit über diesen Kreis hinaus. Alle Menschen in Deutschland, die dauerhaft voll erwerbsgemindert sind, sollen das Basisgeld erhalten, 70 Prozent des gesamtdeutschen Durchschnittsverdienstes soll es betragen.
Aber: «Es wird ihnen die Demütigung erspart, alles offenzulegen.» Ein Basisgeld hätte bestimmt auch Rückwirkungen auf die Werkstätten, die Menschen könnten freier entscheiden, ob sie dort arbeiten wollen. Letztlich sei das aber auch eine gesellschaftliche Frage, betont Meierdiecks.
Mit ambivalentem Ausgang: Während einige der Menschen nun auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt gelandet sind, finden andere von ihnen keinen Job ” Artikel von Fabian Hillebrand vom 26.02.2021 im ND online
Wie viel Geld bekommt man bei einer Behinderung?
Staatliche Leistungen für Menschen mit Behinderung Menschen mit Behinderungen haben oft zusätzliche finanzielle und organisatorische Aufwände im Alltag. Um diese Aufwände etwas auszugleichen gibt es sogenannte „Nachteilausgleiche”. Das sind Leistungen wie oder verschiedene Vergünstigungen.
Für viele dieser Leistungen muss eine Schwerbehinderung nachgewiesen werden. Dafür benötigt man einen Schwerbehindertenausweis. Der Schwerbehindertenausweis ist die amtliche Anerkennung der Schwerbehinderung.Der Ausweis wird dann ausgestellt, wenn der Grad der Behinderung mindestens 50 beträgt. Auf dem Schwerbehindertenausweis gibt es verschiedene Merkzeichen.
Diese Merkzeichen sind relevant, um besondere Leistungen in Anspruch nehmen zu können. Hierzu gehören zum Beispiel Vergünstigungen im öffentlichen Personenverkehr. Merkzeichen auf dem Schwerbehindertenausweis:
G = Bewegungsfähigkeit im Straßenverkehr erheblich eingeschränktaG = Außergewöhnliche GehbehinderungH = HilflosBl = BlindGl = GehörlosB = Die Berechtigung zur Mitnahme einer Begleitperson ist nachgewiesen.TBl = TaubblindRF = Ermäßigung des Rundfunkbeitrags um 2/3 auf Antrag
Den Ausweis können Sie bei ihrem zuständigen beantragen. Das Versorgungsamt ist für die Angelegenheiten von Menschen mit Schwerbehinderung zuständig. Das Amt legt den Grad der Behinderung (GdB) fest und stellt einen Schwerbehindertenausweis aus. Auf der Seite des Niedersächsischen Landesamtes für Soziales, Jugend und Familie finden Sie das zuständige,
Menschen mit Behinderungen haben einen Rechtsanspruch auf, Mit dem Persönlichen Budget können Empfängerinnen und Empfänger Geld statt Sachleistungen erhalten. Somit können sie Unterstützungen und Pflegeleistungen selbst einkaufen und selbst entscheiden, welche Leistungen sie wo und wann in Anspruch nehmen.
Das bedeutet mehr Unabhängigkeit und freie Entscheidungsmöglichkeiten. Das Persönliche Budget ist freiwillig. Sie können entscheiden, ob Sie lieber Geld oder Sachleistungen erhalten wollen. Falls Sie kein Persönliches Budget mehr bekommen möchten, können Sie jederzeit wieder Sachleistungen in Anspruch nehmen.
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Falls Sie Leistungen von unterschiedlichen Kostenträgern beziehen wollen, können Sie ein Trägerübergreifendes Persönliches Budget erhalten. Die Kostenträger klären untereinander die Zuständigkeiten. Sie müssen also nur bei einem Kostenträger den Antrag stellen.
Ihnen wird anschließend ein Ansprechpartner zugewiesen, der mit Ihnen das benötigte Budget festlegt. Die Interessenvertretung bietet ein bundesweites Beratungstelefon zum Persönlichen Budget an. Hier können sich Menschen mit Behinderungen, Angehörige und Interessierte informieren. Viele Menschen mit Behinderungen erhalten Sozialleistungen, wie die Grundsicherung.
Erbt Ihr Kind, bekommt es möglicherweise keine Grundsicherung mehr. Um das zu verhindern, gibt es das Behindertentestament. Das Behindertentestament ist ein besonderes Testament, bei dem mindestens ein Erbe eine Behinderung hat. Das Testament sorgt dafür, dass der Angehörige mit Behinderung im Erbfall immer noch Sozialleistungen bekommen kann.
Mehr Informationen über das Behindertentestament finden Sie in den Broschüren vom Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V. und, Als volljährige Person mit einer psychischen Krankheit oder einer körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung können Sie auf Hilfe angewiesen sein, wenn Sie Ihre Angelegenheiten ganz oder teilweise nicht mehr selbst regeln können.
Diese Hilfe kann geleistet werden durch einen
bevollmächtigten Angehörigenbevollmächtigten Nachbarn odervom Amtsgericht bestellten rechtlichen Betreuenden.
Weitere Informationen zur Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung finden Sie beim, Bürgergeld können Sie bekommen, wenn Sie erwerbsfähig und hilfebedürftig sind, zum Beispiel, wenn Sie einer Arbeit nachgehen, aber das Einkommen nicht für Ihren Lebensunterhalt ausreicht.
Menschen mit einer Behinderung, die trotz ihrer Beeinträchtigungen einer Arbeit nachgehen können, aber kein Einkommen oder zu wenig Einkommen haben, können auch Bürgergeld bekommen. Zudem können Sie behinderungsbedingte Mehrbedarfe beantragen. Den Antrag können Sie bei Ihrem zuständigen Jobcenter stellen.
Mehr Informationen zum Bürgergeld finden Sie beim, Grundsicherung können Menschen bekommen, die
über 65 Jahre alt sind,aufgrund einer Krankheit und Behinderung nicht arbeiten können,wegen einer Behinderung, im Arbeitsbereich einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen (WfbM), bei einem anderen Leistungsanbieter oder den Eingangsbereich und Berufsbildungsbereich durchlaufen oderein Budget für Ausbildung erhalten.
Sie können Grundsicherung erhalten, wenn Sie in Ihrer eigenen Wohnung, in einem Wohnheim oder bei ihren Eltern wohnen. Grundsicherung können Sie bei Ihrem zuständigen Sozialamt beantragen. Mehr Informationen finden Sie beim, Das Bürgertelefon zum Thema Behinderung des Bundesarbeitsministeriums ist erreichbar Montag bis Donnerstag von 8 bis 20 Uhr unter: 030 221 911 006.Zudem gibt es dort ein Gebärdentelefon.
Wer finanziert die Behindertenwerkstätten?
Was wird finanziert und wie hoch sind die Gehälter? – In den meisten Fällen übernimmt die Agentur für Arbeit die Gehälter und Mieten der Werkstattmitarbeiter:innen. Für Menschen, die bereits im Arbeitsleben stehen oder standen, ist in vielen Fällen die Deutsche Rentenversicherung oder die gesetzliche Unfallversicherung für Beratung und Finanzierung zuständig.
Wie viel Rente bekomme ich nach 20 Jahren Behindertenwerkstatt?
Wie hoch ist die EM-Rente nach 20 Jahren in der Werkstatt? – Nun könnte man meinen, dass Mitarbeiter aus Werkstätten für Menschen mit Behinderung sehr kleine EM-Renten beziehen. Einmal, weil sie beim erstmaligen Bezug noch relativ jung sind. Und zum anderen weil sie kaum etwas verdienen und somit nur geringe Rentenbeiträge abführen.
Aber ganz so ist es nicht. Denn die Zurechnungszeiten bei der Berechnung von EM-Renten sind in den letzten Jahren nach und nach verlängert worden. Wer heute eine Erwerbsminderungsrente beantragt, kann sich – – über eine relativ hohe Zahlung freuen. Denn die Zurechnungszeit läuft bis zur Regelaltersgrenze.
Ältere Kohorten von EM-Rentnern müssen mit Zurechnungszeiten bis 62 oder noch weniger auskommen. Eine große Ungerechtigkeit, gegen die sich der SoVD schon lange zur Wehr setzt. Außerdem müssen die Betreiber von “Behindertenwerkstätten” 80 Prozent des deutschen Durchschnittseinkommens für die Abführung ihrer Rentenbeiträge an die Deutsche Rentenversicherung überweisen.
Was haben behinderte Menschen für Rechte?
Menschen mit Behinderungen haben gesetzlichen Anspruch auf bestimmte Hilfen und Vergünstigungen, die Nachteile ausgleichen sollen, die durch die Behinderung entstehen. Die Hilfen reichen von steuerlichen Vergünstigungen über Gebührenbefreiungen bis hin zu finanziellen und gesundheitlichen Leistungen.
Was bekommt man mit 50% Behinderung?
Welche Vorteile gibt es bei einem GdB von 50 mit und ohne Merkzeichen? – Ein Schwerbehindertenausweis mit GdB 50 ohne Merkzeichen bringt verschiedene Vorteile und Vergünstigungen. Mit einer anerkannten Schwerbehinderung stehen Ihnen verschiedene Nachteilsausgleiche zu. Der Umfang der Vergünstigungen hängt dabei mitunter auch von den bestehenden Merkzeichen ab.
Doch welche Vorteile hat ein Schwerbehindertenausweis mit GdB 50 ohne Merkzeichen ? Bei einem GdB von 50 besteht gemäß § 33b Einkommensteuergesetz (EstG) ein Steuerfreibetrag von 1.140 Euro, Zudem gilt für Arbeitsverhältnisse ein besonderer Kündigungsschutz, denn vor einer Entlassung muss das Integrationsamt angehört werden.
Bei einem Grad der Behinderung von 50 besteht auch die Möglichkeit, für die Ausstattung des Arbeitsplatzes finanzielle Unterstützung zu beantragen und ggf. erhalten Arbeitgeber auch Lohnkostenzuschüsse, Darüber hinaus erhalten Sie bei einer 5-Tage-Woche 5 Tage Zusatzurlaub,
- Außerdem gibt es mit 50 Grad Schwerbehinderung Vorteile bei der Rente,
- So können Betroffene, die mindestens 35 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben und mindestens 65 Jahre alt sind, 2 Jahre früher in Rente gehen.
- Wollen Sie Abschläge in Kauf nehmen, ist ein Renteneintritt auch bereits 5 Jahre früher möglich.
Alternativ dazu kann auch geprüft werden, ob bei 50 Grad Schwerbehinderung eine Erwerbsminderungsrente in Betracht zu ziehen ist. Ob ein entsprechender Anspruch besteht, hängt dabei vom Restleistungsvermögen ab. Erhalte ich bei einem GdB von 50 Vergünstigungen ? Unsere Tabelle fasst einige Vorteile noch einmal übersichtlich zusammen:
Vorteile bei einem GdB von 50 | Merkzeichen erforderlich? |
---|---|
Erhalt des Schwerbehindertenausweises | Nein |
Steuerfreibetrag von 1.140 Euro | Nein |
Besonderer Kündigungsschutz | Nein |
Früherer Renteneintritt | Nein |
Unterstützung bei der Ausstattung des Arbeitsplatzes | Nein |
Lohnkostenzuschüsse | Nein |
5 Tage Zusatzurlaub | Nein |
Ermäßigungen bei Eintrittspreisen | Abhängig von der Einrichtung |
Ermäßigung des Rundfunkbeitrags | Ja (RF) |
Unentgeltliche Beförderung im öffentlichen Personennahverkehr | Ja (Gl, H, Bl, G, aG) |
Wie hoch ist der Behindertenrabatt beim Autokauf?
Der Preisnachlass für Menschen mit Behinderung beträgt 15 Prozent. Kein Sonderrabatt auf geförderte E-Autos. Das sind die Voraussetzungen: Der Schwerbehindertenrabatt ist für Personen mit gültigem Schwerbeschädigtenausweis und einem GdB von mindestens 50 verfügbar.
Kann jeder in einer Behindertenwerkstatt arbeiten?
2. Voraussetzungen – Voraussetzungen für die Aufnahme in eine WfbM sind eine Behinderung und volle Erwerbsminderung, Erwerbsminderung liegt vor, wenn eine Erwerbstätigkeit für mindestens 3 Stunden pro Tag nicht mehr auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt möglich ist, sondern allenfalls auf dem sog.
Eingangsbereich: Hier wird festgestellt, ob die WfbM für den Menschen mit Behinderung geeignet ist, ihm Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen. Außerdem wird geschaut, wo der Mensch mit Behinderung eingesetzt werden kann und welche Leistungen er bekommen sollte. Dauer: 4 Wochen bis 3 Monate Berufsbildungsbereich: Hier soll die Leistungs- oder Erwerbsfähigkeit des Menschen mit Behinderungen so weit wie möglich entwickelt, verbessert oder wiederhergestellt werden. Voraussetzung ist, dass der Mensch mit Behinderungen danach voraussichtlich wenigstens ein Mindestmaß wirtschaftlich verwertbarer Arbeitsleistung erbringen können wird. Dauer: 1 bis 2 Jahre Arbeitsbereich: Hier ist eine Beschäftigung möglich, wenn Alternativen zur WfbM (noch) nicht in Frage kommen. Der Mensch mit Behinderung muss außerdem ein Mindestmaß an wirtschaftlich verwertbarer Arbeitsleistung erbringen können. Menschen, die trotz einer ihrer Behinderung angemessenen Betreuung stark selbst- oder fremdgefährdend sind, können dieses Mindestmaß nicht leisten. Dies ist auch der Fall, wenn die nötige Betreuung oder Pflege dauerhaft keine wirtschaftlich verwertbare Arbeitsleistung zulässt. Wer noch keine Berufserfahrung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt mitbringt, kommt vorher meist in den Berufsbildungsbereich der Werkstatt. Dauer: in der Regel längstens bis zum Erreichen der ab wann in Rente” href=”https://localhost/altersgrenze-der-regelaltersrente.html”>Altersgrenze der Regelaltersrente
Wie viele WfbM gibt es in Deutschland?
Der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen ( BAG WfbM ) gehören rund 700 Hauptwerkstätten an – das entspricht einem Organisationsgrad von 93 %. An mehr als 3.000 Standorten arbeiten über 320.000 Werkstattbeschäftigte und rd.70.000 Fachkräfte.
Was wird in einer Behindertenwerkstatt produziert?
Behindertenwerkstätten sind ein wichtiger Teil der hiesigen Wirtschaft. Manche Behindertenwerkstätten produzieren für große Unternehmen wie Siemens, Volkswagen und GEPA. Auch Fair-Fashion-Unternehmen, wie esthétique, lassen ihre Kleidung von Werkstätten herstellen, verpacken oder verschicken.
- Das Label arbeitet mit der Duisburger Werkstatt für Menschen mit Behinderung zusammen: Hier werden Menschen mit Behinderung zu Designer:innen, Schneider:innen und Models.
- Esthétique garantiert einen gerechten, inklusiven Ansatz.
- Mittlerweile gibt es zahlreiche solcher Behindertenwerkstätten, die in Schneidereien und Textilwerkstätten Kleidung, Rucksäcke und Notebooktaschen herstellen.
Das deutsche Unternehmen Sperling stellt beispielsweise Schlüsselanhänger in einer Einrichtung her. Auch ist zum Beispiel das Upcycling von alten Zoll-Uniformen beliebt. Doch die Arbeitsbedingungen sind nicht überall die gleichen. Einigen Werkstätten wird vorgeworfen, ihre Beschäftigten auszubeuten und einen Lohn von knapp 1,35 Euro die Stunde zu zahlen.
Wie hoch ist die EU Rente für Behinderte?
Erwerbsminderungsrente für Behinderte, die Voraussetzungen! – Wer als geistig oder körperlich Behinderter mindestens 20 Jahre in einer anerkannten Behindertenwerkstatt oder Blindenwerkstatt gearbeitet hat, hat Anspruch auf eine volle Erwerbsminderungsrente.
So steht es im Gesetz. Es kommt nur auf die Behinderung und die Länge der Tätigkeit an. Da die Arbeitslöhne in den Werkstätten nicht wirklich hoch sind, besteht die Gefahr, dass die Erwerbsminderungsrente für Behinderte sehr niedrig ausfallen wird. Dies hat der Gesetzgeber auch so gesehen und hat beschlossen, dass der Arbeitgeber für mindestens 80 Prozent des Durchschnittseinkommens aller Deutschen monatlich entsprechende Beiträge für die Rentenversicherung abführen muss.
Der Antragsteller erhält, wenn er 2017 die Erwerbsminderungsrente beantragt, ein fiktives Einkommen bis zum 62. Lebensjahr anerkannt. Dies über die sogenannte, Nach Berechnungen der Deutschen Rentenversicherung werden im Schnitt so Erwerbsminderungsrenten in Höhe von 800 € und mehr an die Behinderten ausgezahlt.
Wie viel Jahre muss ich gearbeitet haben um Erwerbsminderungsrente zu bekommen?
Ausnahmen – Sie brauchen keine fünf Jahre Wartezeit zu erfüllen, wenn einer der folgenden Gründe dazu geführt hat, dass Sie voll oder teilweise erwerbsgemindert sind:
ein Arbeitsunfalleine Berufskrankheiteine Wehrdienst- oder Zivildienstbeschädigungpolitische Haft
In diesen Fällen genügt ein einziger Beitrag zur Rentenversicherung. Bei einem Arbeitsunfall beziehungsweise Eintritt einer Berufskrankheit ist Voraussetzung, dass Sie zum Zeitpunkt des Unfalls oder der Erkrankung versicherungspflichtig waren. Waren Sie nicht versicherungspflichtig, müssen Sie für mindestens zwölf Monate Pflichtbeiträge für eine versicherte Beschäftigung oder Tätigkeit in den letzten zwei Jahren vor dem Unfall oder der Erkrankung gezahlt haben.
innerhalb von sechs Jahren nach dem Ende einer Ausbildung voll erwerbsgemindert geworden sind undin den zwei Jahren vor Eintritt der Erwerbsminderung mindestens zwölf Monate Pflichtbeiträge für eine versicherte Beschäftigung oder Tätigkeit gezahlt haben.
Der Zeitraum von zwei Jahren vor Eintritt der Erwerbsminderung verlängert sich um Zeiten einer schulischen Ausbildung nach Vollendung des 17. Lebensjahres, längstens jedoch um sieben Jahre.
Welche Behinderung gibt es am meisten?
7,9 Millionen schwerbehinderte Menschen leben in Deutschland WIESBADEN – Zum Jahresende 2019 lebten rund 7,9 Millionen schwerbehinderte Menschen in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren das rund 136 000 oder 1,8 % mehr als am Jahresende 2017.
- Der Anteil der schwerbehinderten Menschen an der gesamten Bevölkerung in Deutschland betrug damit 9,5 %.
- Etwas mehr als die Hälfte (50,4 %) waren Männer, 49,6 % waren Frauen.
- Als schwerbehindert gelten Personen, denen die Versorgungsämter einen Grad der Behinderung von mindestens 50 zuerkannt sowie einen gültigen Ausweis ausgehändigt haben.
Behinderungen treten vor allem bei älteren Menschen auf: So war circa ein Drittel (34 %) der schwerbehinderten Menschen 75 Jahre und älter.44 % gehörten der Altersgruppe von 55 bis 74 Jahren an. Nur 2 % waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Mit nahezu 89 % wurde der überwiegende Teil der Behinderungen durch eine Krankheit verursacht, rund 3 % der Behinderungen waren angeboren beziehungsweise traten im ersten Lebensjahr auf.
- Nur knapp 1 % der Behinderungen war auf einen Unfall oder eine Berufskrankheit zurückzuführen.
- Die übrigen Ursachen summieren sich auf 6 %.
- Örperliche Behinderungen hatten 58 % der schwerbehinderten Menschen: Bei 25 % waren die inneren Organe beziehungsweise Organsysteme betroffen.
- Bei 11 % waren Arme und/oder Beine in ihrer Funktion eingeschränkt, bei weiteren 10 % Wirbelsäule und Rumpf.
In 4 % der Fälle lag Blindheit beziehungsweise eine Sehbehinderung vor. Ebenfalls 4 % litten unter Schwerhörigkeit, Gleichgewichts- oder Sprachstörungen. Der Verlust einer oder beider Brüste war bei 2 % Grund für die Schwerbehinderung. Geistige oder seelische Behinderungen hatten insgesamt 13 % der schwerbehinderten Menschen, zerebrale Störungen lagen in 9 % der Fälle vor.
- Bei den übrigen Personen (19 %) war die Art der schwersten Behinderung nicht ausgewiesen.
- Bei knapp einem Viertel der schwerbehinderten Menschen (23 %) war vom Versorgungsamt der höchste Grad der Behinderung von 100 festgestellt worden.33 % wiesen einen Behinderungsgrad von 50 auf.
- Detaillierte Informationen zur Statistik der schwerbehinderten Menschen können über die in der Datenbank GENESIS- Online abgerufen werden.
Weitere Gliederungen finden sich auch im Informationssystem der : 7,9 Millionen schwerbehinderte Menschen leben in Deutschland
In welchen Ländern gilt der deutsche Schwerbehindertenausweis?
2. Gültigkeit im Ausland – Der deutsche Antrag – Vorteile – GdB” href=”https://localhost/schwerbehindertenausweis.html”>Schwerbehindertenausweis gilt nur in Deutschland, Trotzdem kann es nützlich sein, ihn bei einer Reise ins Ausland mitzunehmen, weil es sein kann, dass z.B. Bahnunternehmen oder Museen Preise ermäßigen. Einen einheitlichen EU-Behindertenausweis gibt es bisher noch nicht, Allerdings gab es dazu ein Pilotprojekt, bei dem mehrere EU-Mitgliedsstaaten (ohne Deutschland) getestet haben, wie sinnvoll ein EU-Behindertenausweis ist. Es ist nun geplant, bis Ende 2023 einen EU-Behindertenausweis einzuführen.
Ist man mit ADHS behindert?
1. Das Wichtigste in Kürze – Bei ADHS (früher ADHS und ADS) kann vom Versorgungsamt ein Grad der Behinderung (GdB) festgestellt werden, insbesondere wenn zusätzliche Beeinträchtigungen vorliegen, z.B. Teilleistungsschwächen. Wird ein GdB anerkannt, können bestimmte Hilfen und Nachteilsausgleiche in Anspruch genommen werden.
Was steht mir bei 60 Schwerbehinderung zu?
FAQ: Grad der Behinderung von 60 – Was bedeutet 60 Grad Behinderung? Der Grad der Behinderung gibt an, inwieweit Menschen durch chronische Krankheiten oder Behinderungen eingeschränkt sind. Bei einem Behindertengrad von 60 liegt eine Schwerbehinderung vor.
- Was steht mir bei einem GdB von 60 zu? Bei 60 Prozent Behinderung werden verschiedene Vorteile gewährt.
- Hierbei handelt es sich zum Beispiel um einen besonderen Kündigungsschutz, einen steuerlichen Freibetrag und Zusatzurlaub.
- Durch den Schwerbehindertenausweis sind zudem etwa Vergünstigung bei Eintrittspreisen möglich.
Wann kann man mit 60 Prozent Schwerbehinderung in Rente gehen? Verfügen Sie über einen Schwerbehindertengrad von 60, kann ein Anspruch auf Altersrente mit Vollendung des 65. Lebensjahres bestehen. Dafür müssen Sie allerdings mindestens 35 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben.
Welche Automarke bietet den höchsten Behindertenrabatt?
Fiat: Schwerbehindertenrabatt für Fiat, Jeep und Co. – Fiat bietet für alle Konzernmarken unterschiedliche Rabatte. Doch egal, ob Alfa Romeo, Fiat oder Jeep: Die möglichen Nachlässe sind üppig. Den größten Behindertenrabatt gewährt die Marke Fiat beim Neuwagenkauf.
Für bestimmte Modelle sind bis zu 29 Prozent möglich. Auf Modelle von Jeep werden bis zu 25 Prozent Schwerbehindertenrabatt gewährt, bei Alfa Romeo sind es bis zu 24 Prozent. Den Nachlass gibt es jedoch nur, wenn der Neuwagenkäufer am “Fiat Autonomy”-Programm teilnimmt. Hier können sich Kunden beraten lassen über Umbauten, Führerscheinfragen oder zu Finanzierungsmöglichkeiten.
Fiat will so Kunden mit Behinderung enger ans Unternehmen binden. Voraussetzung für die Teilnahme sind ein Behindertenausweis (GdB ab 50), eine Contergan-Schädigung oder eine im Führerschein eingetragene erforderliche Fahrhilfe.
Bis zu 29 (Fiat), 25 (Jeep) oder 24 Prozent (Alfa) RabattTeilnahme am Autonomy-ProgrammBehindertenausweis mit GdB 50 oder eingetragene FahrhilfeZulassung auf den Behinderten
Quelle: Andrea Warnecke/picture alliance/dpa Themendienst Die meisten Hersteller verlangen die Vorlage eines Schwerbehindertenausweises
Welche Automarke bietet Behindertenrabatt?
3. Anfrage nach Rabatten, auch vor der Konfiguration! – Gern kannst Du Dich auch vorab Deiner Autosuche oder Konfiguration von uns bezüglich der Sonderrabatte kostenlos beraten lassen. Den Schwerbehindertenrabatt gibt es bei uns übrigens auf nahezu alle gängigen Hersteller.
Sind Behinderte von der Nova befreit?
– Die Lieferung eines zuvor im Rahmen einer „Tageszulassung” auf den Fahrzeughändler selbst zugelassenen und daher nach § 3 Abs.1 Z 2 NoVAG 1991 von der NoVA befreiten Kraftfahrzeuges stellt einen steuerbaren Vorgang gemäß § 1 Z 4 NoVAG 1991 dar. Werden die Voraussetzungen der Befreiungsbestimmung gemäß § 3 Abs.2 Z 2 NoVAG 1991 erfüllt, kann die Befreiung für Menschen mit Behinderungen bei Erwerb eines solchen Kraftfahrzeuges in Anspruch genommen werden.
In einem solchen Fall ist die NoVA nicht an den liefernden Fahrzeughändler zu entrichten. Die Befreiung für Menschen mit Behinderungen kann jedoch nicht in Anspruch genommen werden, wenn das Kraftfahrzeug schon vor dem 1. Juli 2021 im Inland zugelassen wurde (Befreiung für Tageszulassungen besteht erst seit 1.
Juli 2021).
Wie viel Prozent Grad der Behinderung?
Was bedeutet der „Grad der Behinderung”? – Der „Grad der Behinderung” (GdB) ist eine Maßeinheit. Er zeigt an, wie stark ein Mensch durch seine Behinderung beeinträchtigt ist. Den GdB gibt man in 10er-Graden an. Der niedrigste GdB beginnt bei 20 und der höchste ist 100.
Dabei handelt es sich nicht um Prozentangaben. Je höher der Wert, desto stärker ist die Behinderung. Einzelne Behinderungen oder Erkrankungen werden nicht zusammengezählt, sondern insgesamt bewertet. Zum Beispiel: Eine Person hat zwei Behinderungen. Behinderung A führt zu einem GdB von 30. Die zweite Behinderung B führt zu einem GdB von 50.
Beide Behinderungen zusammen ergeben aber nicht unbedingt einen GdB von 80. Sondern es kann sein, dass sie nur mit einem GdB von 60 bewertet werden. Entscheidend ist hierbei nicht nur die Art der Behinderung oder Krankheit, sondern auch die Frage: Wie stark wird der Mensch an der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben beeinträchtigt?
Wie viel Prozent Behinderung für Rente?
Voraussetzungen für diese Rente: Sie haben das maßgebende Alter erreicht, Ihr Grad der Behinderung beträgt wenigstens 50 und. Sie haben die Mindestversicherungszeit (wird Wartezeit genannt) von 35 Jahren erfüllt.
Wie viel Prozent Behinderung bekommt man bei Depressionen?
Antragsverfahren und Bewertung medizinischer Fachgutachten – Die Beantragung eines Schwerbehindertenausweises erfolgt in der Regel beim zuständigen Versorgungsamt. Zentraler Bewertungsfaktor bei Depressionen ist der – in den Versorgungsmedizinischen Grundsätzen zunächst nicht weiter definierte – Begriff der „sozialen Anpassungsschwierigkeiten”.
- Wobei unter den Begriff der Anpassungsschwierigkeiten nicht nur Verhaltensstörungen fallen.
- Auch Betroffene, die als Hauptsymptome vorrangig Antriebsschwäche und Erschöpfungszustände aufweisen, sind hier mit eingeschlossen.
- Hier ist das Buch „Kommentar zu den Versorgungsmedizinischen Grundsätzen” sowie die aktuelle Rechtsprechung und juristische Fachgutachten zu Rate zu ziehen.
Bereits ab mittelgradigen Anpassungsschwierigkeiten ist bei Depressionen und ähnlichen Erkrankungen gemäß Tabelle ein GdB in Höhe von 50-70 anzusetzen, woraufhin vom Versorgungsamt ein Schwerbehindertenausweis ausgestellt werden muss. Erfahrungsgemäß wird gerade bei den, häufig nicht sichtbaren, psychischen Erkrankungen der GdB von der zuständigen Behörde regelmäßig als zu gering eingestuft.
Wann ist eine Behinderung eine Behinderung?
Definition von Behinderung –
Menschen sind nach § 2 Abs.1 SGB IX behindert, „wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist.
Sie sind von Behinderung bedroht, wenn eine derartige Beeinträchtigung zu erwarten ist.” Unterschieden werden verschiedene Grade der Behinderung, die die körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Auswirkungen der Funktionsbeeinträchtigung messen sollen. Eine förmliche Feststellung des Grades der Behinderung ist die für Geltendmachung bestimmter Rechte und für die Inanspruchnahme bestimmter Teilhabeleistungen und Nachteilsausgleiche notwendig.
Der Grad der Behinderung wird anhand der sogenannten versorgungsmedizinischen Grundsätze festgestellt. Die Grade der Behinderung werden nach Zehnerschritten abgestuft und reichen von 20 bis 100. Wichtig dabei ist zu wissen, dass der Grad der Behinderung unabhängig vom ausgeübten Beruf festgestellt wird.
behinderte oder von Behinderung bedrohte Menschen, Menschen mit einer Schwerbehinderung (§ 2 Abs.2 SGB IX: Grad der Behinderung von mehr als 50), behinderte Menschen, die den schwerbehinderten Menschen gleichgestellt sind.
Behinderte Menschen mit einem Grad der Behinderung von weniger als 50, aber mindestens 30 sollen schwerbehinderten Menschen gleichgestellt werden, wenn sie infolge ihrer Behinderung ohne die Gleichstellung einen geeigneten Arbeitsplatz nicht erlangen oder nicht behalten können.
- Die Gleichstellung wird auf Antrag durch die zuständige Agentur für Arbeit festgestellt.
- Junge Menschen mit Behinderung können für die Zeit einer Berufsausbildung gleichgestellt werden, auch wenn der Grad der Behinderung weniger als 30 beträgt oder eine Behinderung noch nicht festgestellt wurde.
- Ob Menschen mit einer Behinderung oder im Falle einer drohenden Behinderung oder deren Arbeitgeber (z.B.
in Form von Eingliederungszuschüssen) Rehabilitationsleistungen in Anspruch nehmen können, richtet sich nach den jeweiligen Leistungsgesetzen der Rehabilitationsträger. Von Bedeutung sind hierbei insbesondere Leistungen der medizinischen und beruflichen Rehabilitation (auch Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben genannt).